29.05.2001

NIBELUNG & CO

Bildquelle: FuZo

Deutschland hält zum Telekom-Vorstand

Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Telekom sind am Dienstag auf der Hauptversammlung trotz massiver Aktionärskritik mit überwältigender Mehrheit entlastet worden.

Zahlreiche Gegenanträge wurden bei einer Präsenz von knapp 70 Prozent des stimmberechtigten Kapitals - allein 58 Prozent hält die Deutsche Bundesrepublik - abgeschmettert.

Die Kritiker der Telekom konnten sich auch mit einem Antrag auf Sonderprüfung des Immobilienvermögens nicht durchsetzen.

Sommer bedauert Kursrückgang

Sie warfen der Konzernspitze vor, durch milliardenschwere Zukäufe und die enormen Kosten für die UMTS-Lizenzen am Kursverfall mitschuldig zu sein. Telekom-Chef Ron Sommer bedauerte vor 9.500 Anteilseignern den Kursrückgang.

"Die derzeitige Bewertung unserer Aktie spiegelt die erstklassige Positionierung und den geschäftlichen Erfolg in keiner Weise wider", betonte Sommer.

Aktie verliert drei Prozent

Seit ihrem Höchststand im Frühjahr 2000 bis heute hat die Aktie mehr als 70 Prozent an Wert eingebüßt. Am Dienstagabend notierte das Papier an der Frankfurter Börse mit 25,50 Euro drei Prozent im Minus.

Sommer wies indes den Vorwurf zurück, er habe von der angeblich falschen Bewertung des Immobilienbesitzes schon länger gewusst und nichts dagegen unternommen.

Er zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass sich die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen ihn und weitere Manager des Unternehmens als unbegründet erweisen werden.

Zweiter Abschlussprüfer

Darüber hinaus billigte die Mehrheit des Kapitals die Bestellung eines zweiten Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2001 als Reaktion auf die Kritik an der Immobilienbewertung des Konzerns.