Aktie fiel so tief wie nie
Die Aktie des Buch- und Medienhandelskonzerns Libro, selbst ernannter Pionier des E-Kommerz in Österreich, ist heute erneut schwer unter die Räder gekommen.
Ausgelöst wurde der Kursrutsch durch einen "profil"-Bericht über rund eine Milliarde ATS [73 Mio. Euro] Verlust im Geschäftsjahr 2000/01 [Ende Februar].
Dazu kommen noch Schulden von 2,8 Mrd. ATS und ein sofortiger Kapitalbedarf von 300 Millionen.
Endgültige Zahlen morgen Früh
Bei Libro selbst wollte am Montag dazu niemand Stellung nehmen.
Wie die APA jedoch erfahren konnte, werden die endgültigen
Jahresergebnisse für 2000/01 morgen Früh ad hoc bekannt geben. Noch
im April war man von minus 16,7 Millionen Euro [-230 Mio. ATS]
EBITDA für 2000/01 ausgegangen.

Minus 7,5 Prozent
An der Wiener Börse schloss die Libro-Aktie, die seit Beginn dieses Jahres bereits mehr als 75 Prozent ihres Werts eingebüßt hat, heute um 7,5 Prozent unter dem bisherigen Rekordtief vom Freitag. Die Aktie fiel bei hohen Umsätzen damit auf einen neuen Tiefstand von 4,85 Euro.
Wie das Wochenmagazin "Format" berichtet, hat Libro zuletzt den Consulter Roland Berger engagiert, um verschiedene Fortführungsvarianten zu bewerten.
Rettung könnte demnach in Form des deutschen Medienriesen Bertelsmann nahen, dem Interesse am Einstieg bei Libro nachgesagt wird. Laut "Format" würden die Banken derzeit Druck auf eine rasche Lösung machen.
Bei der Internet-Tochter Lion.CC, am 7. Juni 1999 angetreten, um "zehn Prozent des Umsatzes von Libro" zu erbringen, laufen die Vorbereitungen für einen neuen Relaunch. Was auf Grund technischer Probleme im Juli 2000 gescheitert war, soll am 18. Juni nachgeholt werden.
