Streikdrohung gegen Gerüchteküche
Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten und auf 11. April verschobenen Bilanzpressekonferenz der Telekom Austria [TA] sind die seit Wochen kursierenden Gerüchte über einen möglichen Vorstandswechsel in der TA wieder aufgeflammt. Strikt gegen einen Vorstandswechsel hat sich jetzt der TA-Betriebsrat ausgesprochen.
"Irgendjemand scheint Interesse an einer Ablöse des Vorstands zu haben und lanciert bewusst diese Gerüchte", sagte TA-Betriebsrat und Vorsitzender des TA-Zentralverbands [ZV], Helmut Hospodar, zur APA.
Wenn diese Gerüchte nicht verstummen, werde die Gewerkschaft "Aktionen bis hin zum Streik" setzen.
Wer aller nicht ging
Medienberichten zufolge steht der Austausch von zwei, drei oder
sogar allen vier Vorständen bevor. Das Wochenmagazin "profil" hatte
etwa über die Ablöse des von 29,8-Prozent-Eigentümer Telecom Italia
entsandten TA-Finanzvorstands Stefan Colombo berichtet, der wegen
eines negativen Jahresergebnisses von etwa sieben Milliarden ATS
seinen Hut nehmen müsse.

Ruhe und Arbeit
"Der Vorstand soll in Ruhe gelassen werden, damit er in Ruhe arbeiten kann", erklärte Hospodar. Seit fünf Jahren wechsle in der TA dauernd der Vorstand, weitere Kunden- und Marktanteilsverluste könnten nicht in Kauf genommen werden.
"Jeder Wechsel bringt mindestens ein halbes Jahr Stillstand für die Telekom, die Restrukturierung würde sich damit verzögern", meint auch TA-Betriebsrat und Vorsitzender der Fraktion Christlicher Gewerkschafter [FCG] in der TA, Karl-Heinz Muik.
"Wir wollen mit diesem Vorstand arbeiten und stehen dahinter", betonte Muik. Ein Wechsel würde dem Unternehmen nur schaden.