19.03.2001

"CYBERCRIME"

Bildquelle: FuZo

Überwachung gefährdet E-Kommerz

Wenige Tage vor Ablauf der Einreichfrist am 23. März hat die EU-Kommission erste Stellungnahmen zum geplanten Cybercrime-Abkommen veröffentlicht.

Das ausführlichste der acht Papiere stammt aus der österreichischen Wirtschaftskammer und wurde vom Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie [FEEI] eingereicht.

Die Kostenfrage

Die geplanten Überwachungsmaßnahmen des Telekom-Verkehrs seien "primär öffentlich-rechtliche Staatsausgaben" und könnten damit nicht - wie vorgesehen - einfach auf die Netzbetreiber abgewälzt werden.

Im Klartext: Wenn staatliche Organe überwachen wollen, sollen sie auch die Kosten dafür tragen.

Die Verpflichtung für Netzwerkbetreiber, Verkehrsdaten [wer mit wem wann wo kommuniziert] auf längere Zeit aufzubewahren, stört die Branche ebenso wie eine Registrierungspflicht für Wertkarten-Handys.

Verunsicherung der Konsumenten

Ebenso solle zum Schutz der Privatsphäre im "Online-Bereich das gleiche Niveau wie im Offline-Bereich bewahrt" werden.

Warum sich die Wirtschaft so um die Einhaltung des Datenschutzes sorgt, hat nicht ganz überraschend handfeste finanzielle Gründe.

Ganz offen wird befürchtet, dass der ohnehin schleppend anlaufende E-Kommerz durch Verunsicherung der Konsumenten weiteren Schaden erleiden könnte.