USA erleichtern Supercomputer-Exporte
US-Präsident Bill Clinton will die Exportbeschränkungen für amerikanische Supercomputer deutlich reduzieren. Leistungsfähige Supercomputer sollen künftig in wesentlich mehr Länder exportiert werden dürfen, ohne dass dazu eine ausdrückliche Genehmigung des Handelsministeriums erforderlich wäre.
Weil Supercomputer zur Konstruktion von Nuklearwaffen unentbehrlich sind, wurden während des kalten Krieges Exportrestriktionen gegen zahlreiche Länder erlassen.
Mit steigender Rechenleistung von konventionellen PCs und vor dem Hintergrund sinkender Computerabsatzzahlen wurde die Kritik der High-Tech-Branche an diesen Bestimmungen allerdings immer lauter.
"Wir gratulieren der Clinton-Administration
zur Anpassung der Gesetzesbestimmungen an den raschen
technologischen Fortschritt", begrüßte IBM-Chef Lou Gerstner die
Entscheidung.

Nach den neuen Spielregeln, die noch vom amerikanischen Kongress abgesegnet werden müssen, ist für den Export von Supercomputern nach Litauen, Süd- und Zentralamerika, Südkorea, die südostasiatischen Staaten und die meisten Länder Afrikas keine Exportlizenz mehr vorgesehen.
Sieben Länder bleiben auf "schwarzen Liste", weil sie in den Augen der USA den Terrorismus unterstützen. Weniger scharfe Restriktionen gibt es noch für Indien, Pakistan und die Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion.
Exporte von Geräten unter 85.000 Mio. MTOPS
[theoretical operations per second] sind von den Beschränkungen ausgenommen. Dieser Wert kann allerdings durch die Vernetzung von fünfzig Pentium-III-Rechnern auch ohne Supercomputer problemlos und preiswert erreicht werden.