Libro/Lion stabilisiert sich auf niedrigem Niveau
"Verschiedene irreführende Medienberichte haben auf den ohnehin volatilen Märkten Verunsicherung ausgelöst", sagte Herbert Mayrhofer, Geschäftsführer der Libro-Tochter Lion.cc, am Mittwochnachmittag zur FutureZone.
Der Handel mit der Libro-Aktie sei kurzfristig ausgesetzt worden, um eine Ad-hoc-Meldung, die Umsätze des Gesamtkonzerns betreffend, absetzen zu können [Zahlen siehe weiter unten].
Diese Medienberichte hätten vor allem falsche Angaben über die so genannte Burn-Rate von lion.cc zum Inhalt gehabt. Die kolportierten Zahlen von 35 Millionen ATS pro Monat seien völlig daneben, die wahre Burn-Rate seit deutlich darunter.
Mit der 35-prozentigen Beteiligung der Gruppe um die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" [WAZ] an der Libro-Internet-Tochter Lion.cc, die im letzten Oktober realisiert wurde, will das Unternehmen "rasch und kostengünstig" in Deutschland, Zentral- und Osteuropa expandieren.

30.000 Neukunden seit Dezember
Genaue Zahlen würden erst in der nächsten Woche vorliegen. Doch schon jetzt könne man sagen, so Mayrhofer, dass der Umsatz von lion.cc um 800 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Jahrs davor anzusiedeln sei.
Seit dem Weihnachtsgeschäft seien allein 30.000 Neukunden dazugekommen.
Laut der Ad-hoc-Meldung erwartet der Libro-Konzern das Geschäftsjahr 2000/01 [per Ende Februar] mit einer Betriebsleistung [Nettoumsatz plus sonstige betriebliche Erträge] von 6,25 Milliarden ATS [454 Mio. Euro] abzuschließen.
Das wäre ein Zuwachs um 20,1 Prozent.
Die Libro-Aktie, die bereits seit Tagen stark unter Druck steht, erlitt zwischendurch einen weiteren Kurseinbruch um 15,8 Prozent. Unmittelbar vor Handelsaussetzung markierte das Papier bei deutlich höheren Umsätzen mit 11,20 Euro ein neues Allzeittief. Großteils konnten die schweren Verluste im Lauf des Tages wettgemacht werden.
