UMTS-Vergabe in Schweden mit Knalleffekt
Schwedens Post- und Telekommunikationsbehörde (PTS) hat am Samstag vier UMTS-Lizenzen für die dritte Mobiltelefon- Generation vergeben.
Bei der Entscheidung unter zehn Bewerbern ging die Deutsche Telekom leer aus. Überraschend bekam auch der nationale Telekommunikationskonzern Telia keine Lizenz.
Den Zuschlag erhielten Tele 2 mit dem Netcom-Konzern im Rücken, Europolitan unter Beteiligung des britischen Vodafone-Konzerns, Orange mit France Telecom und dem Schibsted-Medienkonzern sowie die HI3G-Gruppe mit der schwedischen Finanzgruppe Investor.
Schwedens Regierung hatte die Lizenzen für die dritte Mobiltelefon-Generation "3G" nicht wie in Deutschland versteigern lassen, sondern so gut wie kostenfrei über einen so genannten Schönheitswettbewerb ausgeschrieben. PTS-Generaldirektor Nils Gunnar Billinger erklärte, bei der Vergabe habe seine Behörde vor allem auf eine sichere Finanzierung und ein solides technisches Konzept auch für dünn besiedelte Regionen geachtet.

Telia Chefin ist empört
Telia-Chefin Marianne Nivert erklärte, sie sei "empört" und kündigte "Kampf bis zum bitteren Ende" auch auf dem Klageweg an, um doch noch eine UMTS-Lizenz für ihr Unternehmen zu bekommen.
Das nationale Telekommunikationsunternehmen ist in diesem Jahr teilprivatisiert worden und hat seitdem knapp ein Drittel des Börsenwerts verloren.
Zu den Verlierern in Schweden gehörte auch die Deutsche Telekom. Tochter T-Mobile International hatte sich im Konsortium "Mobility 4 Sweden" zusammen mit einer Tochter des schweizerisch-schwedischen ABB-Konzerns und dem schwedischen Utfors-Konzern um eine Lizenz beworben.