Pentium 4 enttäuscht die Tester
Heute hat der Verkauf von Rechnern begonnen, die mit dem neuen Intel-Prozessor Pentium 4 ausgestattet sind.
Als erster Hersteller in Europa bietet der Versender Dell einen Computer mit Pentium 4 und einer Taktrate von 1,5 Gigahertz an.
In Tests der Fachzeitschrift Computertechnik "c't" und von "Computer Bild" blieb der Taktfrequenz-König hinter den Erwartungen der Tester zurück. "Computer Bild" gab dem Dell-Rechner die Note "gut", das Preis-Leistungsverhältnis wurde indes mit "ungenügend" bewertet.
Auf Kritik der Tester stieß neben der Rechenleistung der hohe Strombedarf des neuen Prozessors, der sehr heiß wird und deshalb eine aufwändige Kühlung benötigt.
In der "c't" konnten drei mit 1,4 bis 1,6 Gigahertz getaktete Computer nur bei speziellen Belastungstests, die allein die Prozessorleistung prüfen, gegenüber Konkurrenzprodukten unter bestimmten Bedingungen punktuell einen Vorsprung erzielen.

Langsamer als 1,2 GHz Athlon
Bei Büroanwendungen und bei den meisten Spielen war Intels mit 1,6 Gigahertz getaktetes Spitzenmodell Pentium 4 deutlich langsamer als der 1,2 Gigahertz Athlon-Prozessor des Konkurrenten AMD.
Auch ein mit nur einem Gigahertz getakteter Pentium-III-Prozessor erreichte unter dem Betriebssystem Windows 98 nahezu die Werte des viel teureren neuen Super-Chips aus dem gleichen Hause.
Eine per Software auslesbare Seriennummer, die beim Vorgänger Pentium III zu Protesten von Datenschützern geführt hatte, besitzt der Nachfolger indes nicht mehr.