Weihnachtsgeschäft ohne Pentium 4
Nachdem schon letzte Woche Gerüchte über eine Verzögerung bei der Auslieferung von Intels Pentium 4 aufgetaucht sind, wurden diese jetzt durch detaillierte Informationen bestätigt.
Demnach hat Intel das Problem, das nicht am Prozessor selbst, sondern im Zusammenspiel mit dem 850i-Chipset [Tehama], das zusammen mit dem P4 verkauft werden soll, liegt, genau lokalisiert und jetzt einen neuen Fahrplan vorgestellt.
Die offizielle Markeinführung findet dadurch erst Ende November und damit einen Monat später als erwartet statt.

Problem erkannt
Die Intel-Techniker wollen das Chipset-Problem ["ICH2-Erratum"] mit einem "Low Risk"-Stepping names "B1 Prime" in den Griff bekommen.
Die Maßnahmen werden allerdings keine Änderungen von BIOS oder Motherboard enthalten.
Die Produktion der ersten nachgebesserten Pentium 4 soll um den 10. Oktober beginnen, wodurch eine Woche später die ersten Exemplare zur Verfügung stehen sollen.

Neues Ungemach an der Börse
Der verspätete Start dürfte durch die Vorlaufzeiten in der Massenproduktion und bei den Herstellern von PCs allerdings verhindern, dass zum Weihnachtsgeschäft eine nennenswerte Anzahl von P4-Rechnern zur Verfügung stehen wird.
Die PC-Hersteller werden vor allem dadurch, dass der Pentium 4 das erste komplett neue CPU-Design ist, das Intel seit 1996 auf den Markt bringt, einige Zeit bis zur Massenfertigung benötigen.
Bislang hat Intel die Verspätung allerdings nicht offiziell bestätigt - was genaugenommen auch nicht nötig ist, da das Unternehmen sich nie auf einen genauen Termin festgelegt hatte.
Den Intel-Notierungen könnten nach einem trägen Weihnachtsgeschäft neue Probleme drohen.
Seit dem dramatischen Verlust vor rund zwei Wochen nach einer Gewinnwarnung für das dritte Quartal, bei dem die Intel-Aktien um 21 Prozent auf rund 48 USD einbrachen, sackten sie seitdem sogar noch weiter auf heute rund 40 USD ab.
