13.09.2000

UPDATE

Bildquelle: fuzo

"Millennium Edition" von Windows

Microsoft bringt morgen die neue Version des Betriebssystems Windows auf den Markt. Das System löst Windows 98 ab und ist vor allem für private Nutzer gedacht. Im Vergleich zum Vorgänger ist das neue Betriebssystem nach Angaben von Microsoft besser vor Abstürzen geschützt und leichter zu bedienen. Allerdings baut "Windows ME" auf der gleichen Technologie wie Windows 98 auf. Einen tief greifenden Wechsel plant Microsoft erst mit dem für 2001 geplanten System "Windows.NET".

Erste Tests von verkaufsfertigen Vorabversionen zeigen, dass es technisch gegenüber den Vorgängerversionen keine grundsätzlichen Neuerungen gibt. Allerdings wurde die Wiedergabe digitaler Unterhaltungsmedien von Audio-CD bis Digital-Video unter einer gemeinsamen Oberfläche des Media Player zusammengefasst und die Bedien-Oberfläche insgesamt einer Renovierung unterzogen.

Business as usual

Keinerlei Spuren hat das noch nicht rechtskräftige Urteil im US-Kartellverfahren gegen Microsoft bei Windows ME hinterlassen.

Windows ME wird trotz anders lautenden Richterspruchs zusammen mit der neuesten Version des Internet Explorer vertrieben, der zudem lizenzierte Microsoft-Programme automatisch auf die neueste Version aktualisiert. Besonders dürften sich weniger versierte Computernutzer über einen Sicherheitsmechanismus freuen, der in der Lage ist, ein beschädigtes Betriebssystem in gewissen Grenzen automatisch wiederherzustellen.

Nicht beseitigt wurde in vorab verfügbaren Versionen indes eine Reihe teilweise seit Jahren bekannter Sicherheitslücken. Immerhin wird der Internet Explorer in der Grundeinstellung mit der höchsten Sicherheitsstufe installiert, was vor allem unerfahrene Anwender vor den gröbsten Risiken bewahrt.

Auf Windows ME folgt "Whistler"

Microsoft arbeitet derweil bereits am ME-Nachfolger, der intern den Codenamen "Whistler" trägt. Eine erste Vorabversion soll ausgesuchten Partnerfirmen von Microsoft bereits zugänglich sein.

Mit "Whistler" will Microsoft Windows auch als System für Handhelds, MP3-Player und Mobiltelefone fit machen. Das "Wall Street Journal" berichtete jüngst, Microsoft ziele zudem auf das lukrative Geschäft mit Set-Top-Boxen für das digitale Fernsehen.