MCN unterliegt der Telekom Austria
Im Rechtsstreit zwischen der Telekom Austria [TA] und dem Wiener Telekomanbieter MCN [Millennium Communication Network] ist es vor dem Handelsgericht Wien zu einem Unterlassungsvergleich gekommen, gibt TA bekannt.
MCN, die vom Erbauer des Wiener Millennium Tower, Georg Stumpf, gegründet wurde und heuer einen Börsengang anstrebt, wurde verpflichtet, weitere Preisvergleiche zu unterlassen, sofern diese auf unrichtigen Angaben beruhen.
Außerdem müsse MCN das umstrittene Werbematerial vernichten und einen so genannten "Kostenersatz" von 100.000 ATS [7.2673 Euro] an Telekom Austria leisten. Die Summe ist als Ersatz für eine Nichtveröffentlichung des Vergleichs durch MCN zu zahlen.

"Irreführende vergleichende Werbung"
Der Streit datiert vom Mai 2000, als MCN in einem Werbeprospekt ihre Telefontarife mit jenen der TA verglichen und damit aus Sicht der TA irreführende vergleichende Werbung betrieben hat.
TA klagte daraufhin beim Handelsgericht Wien auf Erlassung einer einstweiligen Verfügung.
Nach der gerichtlichen Aufforderung zur Unterlassung habe MCN im vergangenen Juli wieder einen Werbeprospekt, diesmal als Beilage zur Tageszeitung "Kurier", verbreitet. Auch dort hat MCN laut der Klage falsche Tarife der TA angegeben.
Studie der Arbeiterkammer als Grundlage
In der "Kurier"-Beilage wurde auf eine Studie der Arbeiterkammer
Wien Bezug genommen, welche den Erhebungszeitraum 13. bis 15. Juni
2000 betraf. Mit 1. Juli 2000 hat die Telekom Austria ihren
Online-Tarif kräftig gesenkt: Er beträgt seither ATS 0,35 bzw. 0,18
im Standardtarif. In dem Werbefolder des Anbieters MCN war noch der
alte, nicht mehr gültige Online-Tarif der Telekom Austria angegeben.
In demselben Folder war zudem auch ein Vergleich mit dem
Telekom-Austria-Produkt A-Online Speed angeführt, der in dieser Form
nicht korrekt ist.

TA reagiert erfreut
Die Telekom Austria teilte in einer ersten Reaktion mit, der Vergleich sei "ganz im Sinne der österreichischen Telefonkunden", da diese mit einer vergleichenden Werbung auf Basis falscher Angaben nur in die Irre geführt würden.
Von MCN liegt bis dato keine Reaktion vor.