10.07.2000

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Wieder einer weniger bei UMTS-Versteigerung

Der Mobilfunkbetreiber E-Plus wird sich voraussichtlich nicht um eine UMTS-Lizenz in Deutschland bewerben. Dieser Schritt soll im Zusammenhang mit der Bildung einer neuen Allianz zwischen der Muttergesellschaft KPN und der Hutchison Whampoa aus Hongkong stehen, die sich ebenfalls um eine UMTS-Lizenz beworben hat.

Da Doppelbewerbungen nicht erlaubt sind, wird die KPN-Tochter E-Plus zu Gunsten von Hutchison Whampoa verzichten. Die KPN wollte dazu nicht Stellung nehmen. Mit dem bevorstehenden Ausstieg von E-Plus würde ein weiteres Unternehmen im UMTS-Bieterkampf das Handtuch werfen.

Im Rennen wären mit einem Rückzug von E-Plus noch sieben Unternehmen und Konsortien, darunter die drei Mobilfunkbetreiber D1 [T-Mobil], D2 [Mannesmann/Vodafone] und E2 [E.ON, British Telecom]. Außerdem wollen neben Hutchison Whampoa, die in Deutschland als Auditorium Investments auftritt, noch Mobilcom [France Telecom], debitel [Swisscom] und G3 [Telefonica, Sonera] eine Mobilfunklizenz erwerben.

Die Versteigerung beginnt am 31. Juli in Mainz. Bei der Auktion kommen insgesamt vier bis sechs UMTS-Lizenzen unter den Hammer. Die ursprünglich erwarteten Versteigerungserlöse in Höhe von umgerechnet bis zu 140 Milliarden ATS je Konzession werden sich nach Angaben von Experten nicht erzielen lassen. In Großbritannien waren vor wenigen Monaten fünf UMTS-Lizenzen für umgerechnet mehr als 500 Milliarden ATS versteigert worden.

KPN und Hutchison führen bereits seit längerem Gespräche über eine Zusammenarbeit im europäischen UMTS-Geschäft. An beiden Unternehmen beziehungsweise ihren Mobilfunktöchtern ist die japanische NTT DoCoMo beteiligt. Der Rückzug von Hutchison Whampoa kurz vor Beginn der UMTS-Auktion in den Niederlanden gilt als weiteres Zeichen für die Bildung einer neuen Partnerschaft im europäischen Mobilfunk.