Deutsche Telekom an Sprint interessiert
Die Deutsche Telekom erwägt einem Bericht der Londoner "Times" zufolge ein Übernahmeangebot im Wert von 99 Milliarden USD für die US-Telekomfirma Sprint.
Die Offerte könne bereits in der kommenden Woche gemacht werden.
Die Telekom selbst wollte sich bei ihrer Strategie auf dem US-Markt nicht in die Karten schauen lassen. "An solchen Spekulationen beteiligen wir uns nicht", sagte Telekom-Sprecher Ulrich Lissek zum Bericht der "Times".
Ursprünglich war eine Elefantenhochzeit mit einem Volumen von 129 Mrd. USD [144 Mrd. Euro] zwischen den beiden US-Telekomriesen WorldCom und Sprint geplant gewesen. Diese Fusion wird allerdings nach derzeitigen Einschätzungen am Widerstand der Kartellbehörden scheitern.

Telekom-Aktie bricht ein
Die Spekulationen um ein überhöhtes Angebot für den US-Telefonanbieter Sprint haben indessen im Lauf des heutigen Tages den Aktienkurs der Deutschen Telekom einbrechen lassen.
Zudem hätten Berichte, wonach Großbanken nach der Emission der dritten großen Tranche im Juni ihre Stützungskäufe eingestellt haben sollen, zu Verkäufen geführt, sagten Händler in Frankfurt.
In einem insgesamt schwachen Marktumfeld brachen die Aktien der Telekom bei sehr hohem Umsatz in der Spitze um sieben Prozent auf nur noch 59,01 Euro ein. Damit kosteten die Aktien weniger als bei der Platzierung im Juni mit 66,50 Euro.
Zu hoher Preis
Der Kurs hatte sich seither über diesem Niveau behauptet, ehe
sich im Laufe dieser Woche der Druck auf die Aktie verstärkte. Auch
die Platzierung der Unternehmensanleihe der Deutschen Telekom am
Mittwoch habe nicht gereicht, um die Talfahrt zu stoppen. Der
Kurseinbruch der Telekom-Aktie, die im Deutschen Aktienindex [Dax]
mit 14 Prozent die am schwersten gewichtete Aktie ist, zog den
Gesamtmarkt mit in die Tiefe. Der Dax verlor 2,3 Prozent auf 6.895
Punkte.
