PC-Markt profitiert von Netbooks

Q3
15.10.2008

Der weltweite Absatz von PCs ist dem Marktforscher Gartner zufolge im dritten Quartal vor allem durch Netbooks stark gewachsen.

Global sei die Zahl der Auslieferungen in den Monaten Juli bis September im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 80,6 Mio. Geräte gestiegen, teilte Gartner am Mittwoch mit. Größter Nachfragetreiber seien kleine und billige Laptops gewesen.

In den USA habe die wirtschaftliche Krise ein höheres Interesse an den kostengünstigeren Geräten für unter 500 Dollar ausgelöst, berichteten die Marktforscher weiter.

Asus punktet mit Eee PC

Da die Mini-Notebooks jedoch noch ein relativ neuer PC-Bereich seien, sei es zu früh zu sagen, ob diese Geräte neue Marktchancen eröffneten oder deren Absatz nur auf Kosten der bereits bestehenden günstigeren Geräte wachse.

Weltmarktführer Hewlett-Packard [HP] verteidigte den Angaben zufolge seine Position als Nummer eins vor Dell und Acer. In Europa, dem Nahen Osten und Afrika [EMEA] überholten die Asiaten mit ihren Mini-Notebooks allerdings erstmals HP.

Als Überraschungsgewinner entpuppte sich Asus. Der Erfolg des Netbooks Eee PC katapultierte sie in der Region EMEA innerhalb eines Quartals unter die Top Vier. Der größte europäische Computerhersteller Fujitsu Siemens Computers spielt hinsichtlich beim Absatz demnach keine Rolle mehr.

Geringes Umsatzplus erwartet

Trotz des Verkaufszuwachses in der EMEA-Region von fast 26 Prozent auf 28,9 Millionen Rechner könnte für die Hersteller das Umsatzplus deutlich geringer ausfallen.

Die Unternehmen hätten seit Jahresbeginn die Verkaufspreise stetig gesenkt, so Gartner. Der Preiskampf habe sich durch die kleinen Laptops noch verstärkt. Der Preisverfall werde auch im vierten Quartal als Folge der Sorgen vor einer weltweiten Wirtschaftskrise anhalten und sich in allen PC-Marktsegmenten niederschlagen, so die Prognose.

Für 2009 prognostizierte Gartner vor kurzem einen Einbruch des IT-Markts: Vor allem die Hersteller von PCs und Servern würden die Folgen zu spüren bekommen. Der Hardware-Sektor müsse mit einem Umsatzrückgang von vier Prozent rechnen.

(Reuters)