Google verteidigt Yahoo-Deal
Das Internet-Unternehmen Google hat dem Konkurrenten Microsoft vorgeworfen, seine geplante Zusammenarbeit mit Yahoo zu hintertreiben.
"Wir sind uns ziemlich sicher, dass Microsoft aktiv daran arbeitet, jeden dagegen aufzubringen", sagte Google-Chef Eric Schmidt auf die Frage von Reportern nach den jüngst laut gewordenen Kartellbedenken. Google halte aber an seinem Plan der Zusammenarbeit mit Yahoo fest.
Google habe alle Fragen der Regulierungsbehörden beantwortet. Er wisse aber nicht, wie sie entscheiden würden, sagte Schmidt. Google gehe jedoch davon aus, dass das Unternehmen für das geplante Geschäft mit Yahoo keine besondere Genehmigung der Regierung brauche. Google und Yahoo hatten Mitte Juni eine Kooperation im Bereich der Online-Werbung bekanntgegeben.
Google werde den Deal aber nicht mehr freiwillig hinauszögern, was es nach Bekantgabe des Deals getan hatte. "Zeit ist Geld in unserem Business", sagte Schmidt.
Das US-Justizministerium hat den Kartellspezialisten Sanford Litvack angeheuert, um eine Anti-Trust-Klage gegen Google vorzubereiten. Das berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf interne Quellen aus dem Ministerium.
Google fühlt sich Yahoo verbunden
Yahoo erhofft sich durch die Kooperation mit Google ein Umsatzplus von mindestenes 800 Mio. Dollar jährlich. Google gab nicht bekannt, wie viel es an der Kooperation verdienen werde. Google-Mitgründer Sergey Brin sagte am Mittwoch, dass Google den Großteil der Werbeumsätze seinen Partnern auszahle, "weil wir nicht wollen, dass sie sich in Zukunft über uns ärgern".
Laut Brin habe sich Google verpflichtet gefühlt, Yahoo zu helfen, weil deren Begründer Jerry Yang und David Filo eine sehr wichtige Rolle dabei gespielt hätten, ihn und Larry Page davon zu überzeugen, mit Google vor zehn Jahren eine Firma zu gründen.
Am 7. September 1998 hatten die US-Studenten Brin und Page ihr Unternehmen Google gegründet und damit die Welt verändert. Brin und Page waren der Zeit dabei so weit voraus, dass sie die härteste Kritik an Google schon vor zehn Jahren selbst abgefasst haben.
(APA | AP | Reuters)