19.04.1999

TELEKOMS

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Europäisches Mergerkarussell dreht sich

"Wir sind in die Verhandlungen zwischen Deutscher Telekom und Telecom Italia nicht einbezogen und stehen daher auch nicht im Zentrum der Wichtigkeit. Das Tochterunternehmen der Italiener STET hält ja an der PTA keineswegs die Mehrheit, sondern nur eine Sperrminorität von 25 Prozent und einer Aktie" sagte Werner Kasztler, Generaldirektor der Post und Telekom Austria, nach Gesprächen mit Vertretern der Telecom Italia am Montag nachmittag zur FutureZone.

PTA optimistisch

Warum sich Kasztler angesichts "des reinen Beobachterstatus der PTA völlig entspannt und optimistisch" zeigt, erklärt ein Passus im Vertrag mit STET.

Dort ist eine sogenannte Behalte frist der PTA-Anteile von fünf Jahren festgeschrieben. Wenn durch die EU-Kartellgerichte für Telecom Italia und Deutsche Telekom "mögliche und notwendige Entflechtungen vorgeschrieben werden", müsse man neu verhandeln, so Kasztler weiter, der dem Gedanken einer möglichen Dreierallianz auch Positives abgewinnen kann.

Warnungen aus Frankreich

France Telecom hat am Montag seinen Allianzpartner Deutsche Telekom AG unverhüllt vor einer Fusion mit dem italienischen Branchenführer Telecom Italia gewarnt. Die bestehenden Partnerschaftsverträge mit der Deutschen Telekom ließen keine "einseitigen strategischen Änderungen" zu, teilte das Unternehmen in Paris mit.

Die Deutsche Telekom hatte bisher stets betont, in Europa gemeinsam mit France Telecom auftreten zu wollen.

Gemeinsame Verluste bei Global One

France Telecom und Deutsche Telekom sind zu jeweils zwei Prozent aneinander beteiligt. Gemeinsam mit dem US-Konzern Sprint, in dessen Kapital beide Konzerne mit jeweils zehn Prozent vertreten sind, bilden sie zudem die internationalen Telekom-Allianz Global One. Global One machte allerdings in den vergangenen Jahren hohe Verluste.