Yahoo öffnet Suchdienste

mashups
10.07.2008

Mit einem neuen API namens BOSS öffnet Yahoo seine Suchdienste und Websites für Drittanbieter. Das Unternehmen will damit Partner für sein Werbenetzwerk an sich binden.

Der wegen des Microsoft-Übernahmeangebots in Bedrängnis geratene US-Medienkonzern Yahoo hat am Donnerstag eine Schnittstelle [API] zu seinem Suchsystem geöffnet. Dies ermöglicht es externen Entwicklern, eigene Suchmaschinen mit eigener Gewichtung der Ergebnisse herzustellen.

Das System, das sich noch im Beta-Stadium befindet, wurde auf den Namen BOSS getauft - "Build your own search service". Im Gegensatz zu den Suchdiensten, die Yahoo vorher Dritten angeboten hat, ist es mit BOSS möglich, unendlich viele Suchabfragen über Yahoo laufen zu lassen. Es ist auch möglich, die Suchergebnisse völlig anders präsentieren zu lassen als Yahoo selbst. Auch die Bilder- und Nachrichtensuche ist freigeschaltet.

Bindung durch Anzeigen

Im Gegenzug verlangt Yahoo von Drittanbietern, die "eine gewisse Anzahl an täglichen Suchabfragen überschreiten", wie es in der FAQ heißt, dass sie am Textanzeigenprogramm Sponsored Search teilnehmen. Das Anzeigensystem für BOSS ist noch nicht fertig. Bis dahin kann das System kostenlos und ohne Zwang zur Darstellung von Yahoo-Anzeigen genutzt werden.

Um den Entwicklern die Arbeit mit dem System zu vereinfachen, hat Yahoo bereits eine frühe Version des Boss Mashup Framework, einer experimentellen Python-Bibliothek veröffentlicht. Diese enthält bereits einfache Schnittstellen für Suchabfragen.

Die Nutzungsbedingungen von BOSS enthalten allerdings auch eine Bestimmung, die es Yahoo einseitig erlaubt, die Geschwindigkeit und Anzahl der Suchabfragen von sich aus zu drosseln, falls zu viele Anfragen kommen sollten. Yahoo will damit dafür sorgen, dass seine eigenen Systeme nicht überlastet werden.

Es ist auch nicht erlaubt, das modifizierte Suchsystem weiterzulizenzieren, da dies die Rechte von Yahoo verletzen würde. Weiterhin untersagt Yahoo, den Dienst für gesetzeswidrige Zwecke zu nutzen, etwa zur Verbreitung von Schadprogrammen.