Umstrukturierung bei Siemens angedacht
Der deutsche Elektronikkonzern Siemens überlegt einem Zeitungsbericht zufolge eine Neuordnung seiner Beteiligungen in Zentral- und Osteuropa.
Konzernintern diskutiert werde seit einigen Monaten die Errichtung einer Art Ostholding, unter deren Dach die neuen EU-Länder sowie die Beitrittskandidaten und deren Nachbarn in Südosteuropa gebündelt werden, schreibt "Der Standard" in seiner Dienstag-Ausgabe.
Für Siemens Österreich seien derartige Überlegungen Chance und Risiko zugleich, es stehe viel auf dem Spiel, heißt es weiter.
Zwei mögliche Varianten
Einerseits könnte die Siemens AG Österreich selbst zur "Ostholding" werden, die für Ableger in Zentral- und Osteuropa [wie Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien, Bulgarien, Serbien und Montenegro] zuständig ist.
Andererseits - und das soll laut Insidern derzeit die wahrscheinlichere, aber zugleich gefährlichere Variante für die stets auf größtmögliche Eigenständigkeit bedachten Österreicher sein - könnte das Stammhaus in München eine echte Holding für Central Eastern Europe [CEE] bauen, in der auch Siemens Österreich nur noch eine Tochter von vielen ist.
Abstufung für Ederer
Die designierte Generaldirektorin Brigitte Ederer wäre in dem
Fall nur noch die Chefin einer vergleichsweise kleinen
Landesgesellschaft, so der "Standard", die noch dazu von einer
Aktiengesellschaft zu einer GmbH heruntergestuft werden dürfte, was
dem Stammhaus in München den direkten Durchgriff vereinfachen würde.

Am deutschen Konzernsitz in München gibt man sich nicht nur zum Thema CEE-Holding und Umstrukturierungen bedeckt, sondern generell, man verweist auf die "Quiet Period" wegen der Erstellung der Konzernbilanz.
"Eine Entscheidung gibt es nicht", sagt ein Siemens-Sprecher zum "Standard". "Es gibt auch keine Beschlüsse, so etwas zu tun."