Unterhaltungselektronik bleibt gefragt
Die deutschen Hersteller von Unterhaltungselektronik erwarten entgegen dem allgemeinen Trend im laufenden Jahr gute Geschäfte. Trotz der Konsumzurückhaltung verzeichne die Branche kräftige Zuwächse, teilte der Vorsitzende des Fachverbands Consumer Electronics im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie [ZVEI], Hans-Joachim Kamp, am Donnerstag in Berlin mit.
Im Gesamtjahr 2005 erwartet der Verband erstmals einen Umsatz von mehr als 20 Milliarden Euro. Diese Summe wurde 2004 noch knapp verfehlt.
Mit zweistelligen Zuwachsraten werde das Geschäft vor allem von der traditionellen Unterhaltungselektronik getragen, erläuterte Kamp wenige Tage vor Beginn der Internationalen Funkausstellung [IFA] in Berlin.
Bei den Verbrauchern sind demnach besonders die flachen Fernsehgeräte begehrt. In diesem Herbst werde der Wertanteil der LCD-, Plasma- und Projektions-TVs erstmals den der herkömmlichen Röhrenapparate übersteigen.
Funkausstellung: 2. - 7. September
Die nach eigenen Angaben weltweit bedeutendste Messe der
Konsumelektronik findet von 2. bis 7. September in den Messehallen
unter dem Berliner Funkturm statt. Die Veranstalter erwarten rund
100.000 Fachbesucher. Mit 1.189 Ausstellern aus über 40 Ländern
verzeichnet die IFA eine Rekordbeteiligung.

Fußball-WM treibt Geschäft
Auch für das kommende Jahr ist der Verband zuversichtlich. "Ich bin überzeugt, dass 2006 ein Boomjahr wird", sagte Kamp. Große Hoffnungen knüpfen die Hersteller an die Fußball-Weltmeisterschaft. Die Verbraucher würden Investitionen vorziehen und alte TV-Geräte austauschen.
Trotz der hohen Nachfrage nach Flachbildschirmen werden die Geräte immer günstiger. "Wir leben seit Jahren mit einer Preiserosion", berichtete Kamp. 2004 seien die Preise um 15 bis 20 Prozent zurückgegangen, bei einer zunehmenden Qualität der Produkte.
Kräftige Wachstumsraten verzeichnen auch die Hersteller von DVD-Recordern, digitalen Kameras und MP3-Playern, die auf der IFA ihre neuesten Entwicklungen vorstellen. Die Funkausstellung soll der Branche einen weiteren Nachfrageschub bescheren.