08.07.2005

TETRA

Digitaler Polizeifunk für Großbritannien

Während die Polizei in vielen europäischen Ländern noch mit analoger Technik und für jeden abhörbar auf Verbrecherjagd geht, hält in Großbritannien zunehmend moderne Digitaltechnik im Polizeifunk Einzug.

Das Bündelfunksystem Tetra [Terrestrial Trunked Radio] ermöglicht nicht nur die abhörsichere Kommunikation zwischen Beamten in der selben Region, sondern auch mit Kollegen in anderen Teilen des Landes. Auch Österreich und Deutschland sollen in den kommenden Jahren einen digitalen Polizeifunk erhalten - in Großbritannien ist er bereits Standard.

"Es ist das größte Tetra-Netzwerk der Welt", sagt Peter Gaylor, Programmmanager beim Digitalfunkunternehmen O2 Airwave.

Fahndungsfotos per Tetra

Dabei nutzt die britische Polizei derzeit nicht alle möglichen Funktionen von Tetra. Ihre Kollegen in Warschau beispielsweise verschicken bereits Fahndungsfotos auf die Funkgeräte oder greifen direkt vom Polizeiwagen aus auf Personendatenbanken zu. Aber auch in einigen Teilen Großbritanniens können Polizisten derzeit schon die Halter- Datenbank bei Verkehrskontrollen direkt vom Funkgerät aus abfragen.

Bereits 1999 unterzeichnete das Unternehmen O2 Airwave einen Vertrag mit einem Volumen von umgerechnet 4,2 Milliarden Euro zum Aufbau eines digitalen Funknetzes für die britische Polizei sowie mehrere Ambulanzdienste und Feuerwehren.

Die Technik hierfür lieferte Motorola. 99 Prozent des Landes sind nach Angaben von O2 Airwave inzwischen mit Tetra-Digitaltechnik versorgt. Die meisten der 27.000 Funkgeräte von Scotland Yard in London sind aber noch nicht mit dem System verbunden.