Yahoo-Spitze berät weiteres Vorgehen
Der Software-Konzern Microsoft wird Yahoo doch noch übernehmen, ist sich die Branche sicher.
Die Geschäftsführung des Internet-Konzerns Yahoo berät dem "Wall Street Journal" zufolge am Freitag über mögliche Strategien gegen eine Übernahme durch Microsoft. Vor allem ein Zusammenschluss mit dem Internet-Portal AOL werde diskutiert, berichtete die Zeitung am Freitag.
Eine Entscheidung werde aber noch nicht am Freitag fallen, sondern voraussichtlich kommende Woche. Am wahrscheinlichsten sei aber, dass Microsoft Yahoo schließlich doch übernehmen werde, zitierte das Blatt informierte Kreise. Dabei werde Microsoft keine Hilfe brauchen, auch nicht die von News Corp des Medienunternehmers Rupert Murdoch, verlautete demnach aus Unternehmenskreisen.
Microsoft: "Faires Angebot"
"Wir glauben, dass wir Yahoo ein sehr faires Angebot gemacht haben", sagte der für das Tagesgeschäft zuständige Microsoft-Vorstand Kevin Turner am Freitag in Bombay. Die Entscheidung über die gut 42 Milliarden Dollar schwere Offerte liege nun bei der Yahoo-Führung.
Turner betonte, Microsoft werde mit der Yahoo-Übernahme oder ohne sie das Ziel verfolgen, ein Werbeunternehmen von Weltrang zu werden. Dabei handle es sich um eine langfristige Strategie. Die Offerte für Yahoo sei "eine Taktik und eine Strategie" auf dem Weg zu diesem Ziel, sagte der Manager bei einer Pressekonferenz mit einem indischen Partnerunternehmen.
Rund 30 Mrd. Euro geboten
Microsoft hatte vor rund zwei Monaten fast 45 Milliarden Dollar [rund 30 Mrd. Euro] für Yahoo geboten. Yahoo lehnte das Angebot als zu niedrig ab. Microsoft setzte Yahoo nun eine Frist bis Ende April und drohte mit einer niedrigeren Offerte.
Das Tauziehen hat für alle Wettbewerber große Bedeutung, weil es um rasch steigende Milliardeneinnahmen durch Werbung im Internet geht. Große Online-Portale wie die meistbesuchte US-Website Yahoo sind dabei wichtige Eingangstore ins Internet.
(AFP | dpa)