21.06.2005

ÖSTERREICH

Alternative fordern billigere Entbündelung

Die alternativen Telekom- und Internet-Betreiber fordern eine Senkung der Gebühren für den direkten Kundenzugang [Entbündelung] durch den Telekom-Regulator von monatlich 10,90 auf 6,71 Euro.

Laut ISPA [Internet Service Providers Austria] und VAT [Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber] hemmen derzeit überhöhte Kosten und mangelhafte Prozesse den Infrastrukturwettbewerb und damit den weiteren Breitband-Internet-Ausbau.

Von den knapp drei Millionen Teilnehmeranschluss-Leitungen der Telekom Austria [TA] seien nur knapp 2,5 Prozent entbündelt, hier fehle der Wettbewerb, kritisieren die Anbieter.

Entbündelungsmiete zu hoch

Ein neues Gutachten, das von Adolf Stepan von der Technischen Universität Wien im Auftrag von Tele2UTA durchgeführt wurde, belege, dass die aktuelle Entbündelungsmiete um fast 40 Prozent zu hoch sei und von 10,90 auf 6,71 Euro gesenkt werden müsse.

Grundlage für diese Berechnung sei ein in vielen Branchen übliches dynamisches Kalkulationsmodell, das neben wesentlichen Input-Faktoren wie Nutzungsdauer und Kapitalzinsen auch die jährlichen Produktivitätssteigerungen und die Inflation berücksichtige.

Die TA hat das von den alternativen Telekom- und Internetbetreibern vorgestellte Gutachten über eine notwendige Senkung der Entbündelungsmieten als "fehlerhaft" zurückgewiesen. In der Kalkulation würden beispielsweise die Lebensdauer der Kupferkabel und die Kosten für die Nachlegung nicht beachtet. Zudem gebe es einen "Rechenfehler".

Die 1997 gegründete ISPA hat knapp 200 Mitglieder, dem ebenfalls 1997 gegründeten VAT gehören zehn Festnetz- und Mobilfunkbetreiber an, die 1,7 Mrd. Euro Umsatz pro Jahr erzielen und 6.000 Mitarbeiter beschäftigen.