Software-Chaos bei Führerscheinprüfung

02.04.2008

Bei Führerscheinprüfungen hat eine neue Software, die seit Montag im Einsatz ist, laut Fahrschulbetreibern für ein Chaos gesorgt und zu einer überdurchschnittlich hohen Durchfallquote geführt.

Das Verkehrsministerium räumte "Anfangsschwierigkeiten" ein und will die Ergebnisse überprüfen, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" ["OÖN"] in ihrer Mittwoch-Ausgabe.

"Bei den ersten Prüfungen konnte die Software zum Teil nicht gestartet werden, das System meldete, dass kein Online-Update möglich ist, weil die Software veraltet ist", schilderte Norbert Hausherr, Sprecher der österreichischen Fahrschulen, im Zeitungsinterview die aufgetretenen Probleme. Kandidaten, die sich extra freigenommen hatten, mussten wieder heimgeschickt, Prüfungen abgesagt werden.

Ein Drittel durchgefallen

Dieser banale Programmierfehler sei zwar mittlerweile behoben worden, es gebe aber nach wie vor andere technische Probleme: "So werden vom Prüfling übergangene Zusatzfragen dem Kandidaten nicht wieder vorgelegt, sondern automatisch als falsch beantwortet gewertet", sagt Hausherr, "das ist aber unzulässig, das Prüfungsergebnis damit ungültig." Von 155 Prüfungen, die am Montag österreichweit mit der neuen Software durchgeführt wurden, war etwa ein Drittel negativ. Normalerweise fällt nur jeder Zehnte durch.

Kostenlose Wiederholung

Nach Angaben des Verkehrsministeriums soll das Problem mit den Zusatzfragen bis Ende der Woche behoben werden. "Sollte sich herausstellen, dass der Programmierfehler schuld an der negativen Beurteilung war, darf der Kandidat die Prüfung kostenlos wiederholen", versprach ein Sprecher des Ministeriums.

Außerdem wolle man sich mögliche Sicherheitslücken, die entstehen könnten, weil die Fragen schon eine Woche vor der Prüfung fixiert werden, ansehen und sie nötigenfalls beheben.

(APA)