04.06.2005

AUS ASIEN

Handy-Partner für Siemens in Sicht

Der Siemens-Konzern hat laut eines Zeitungsberichts einen Partner für seine verlustreiche Handy-Sparte gefunden.

Am Dienstag werde der Konzern die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit einem asiatischen Hersteller bekannt geben, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" am Samstag in einer Vorabmeldung. Zuvor berate am Montag der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung über den Stand der Dinge.

Ein Siemens-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Er bestätigte aber, dass sich am Montag der Aufsichtsrat auf einer außerordentlichen Telefonkonferenz mit der Handysparte beschäftige.

Dabei werde ein Zwischenstand gegeben. Ob dabei auch eine Lösung präsentiert werde, ließ der Siemens-Sprecher offen.

Langwierige Verhandlungen

Siemens hatte unter der Führung des neuen Konzernchefs Klaus Kleinfeld die Ausgliederung der Handysparte beschlossen und sich auf die Suche nach einem Partner gemacht. Wahrscheinlich sei es, dass der Konzern die Mehrheit abgebe, kündigte Ende April Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger samt einer baldigen Lösung an.

Die Verhandlungen mit mehreren Partnern zogen sich seither aber hin. "Die monatelange Suche war ein Desaster für die Motivation der Beschäftigten", so Michael Leppek vom Siemens-Team der IG Metall der FAS. Es wäre zu begrüßen, wenn die "unwürdige Hängepartie" nun ein Ende hätte.

Von dem Plan sind weltweit rund 10.000 Siemens-Mitarbeiter betroffen, davon 6000 in Deutschland. Im ersten Quartal des Kalenderjahres hatte Siemens mit Mobiltelefonen erneut fast 140 Millionen Euro Verlust gemacht.