Deutsche Biometrie-Chips sind vergeben
Der deutsche Halbleiterproduzent Infineon und der niederländische Hersteller Philips werden die Chips für die neuen deutschen Reisepässe liefern.
Infineon liefere außerdem ein spezielles, für Ausweise und Pässe entwickeltes Chipgehäuse und das Inlay, das die Antenne und deren Verbindung zum Chip umfasst, teilte das Unternehmen mit. Das gleiche liefert auch Philips - damit macht sich die deutsche Regierung nicht von einem Hersteller abhängig.
Der Chip wird voraussichtlich im oberen Umschlagdeckel des deutschen Reisepasses unsichtbar integriert, so Infineon.
Im ersten Schritt werden die deutschen Pässe ein digitales Bild des Inhabers enthalten, ab März 2007 sollen dann auch die Abdrücke der zwei Zeigefinger auf dem Chip gespeichert werden, kündigte der deutsche Innenminister Otto Schily an.
Noch später könnte ein Scanning der Iris im Auge hinzukommen, so Infineon in seiner Aussendung.

Auslesen nur geöffnet möglich
Nur der geöffnete Pass soll den Zugriff auf die im Chip gespeicherten Daten zulassen. Diese werden kontaktlos zum berechtigten zertifizierten Schreib-Lesegerät übertragen.
Mehr als 50 Sicherheitsmechanismen, die tief im Chip eingebrannt sind, sollen dazu beitragen, dass die Daten gegen unberechtigtes Auslesen oder Manipulation abgesichert sind, unter anderem der RSA-Algorithmus zur Verschlüsselung der Daten, berichtet Infineon über seinen Chip.
Philips bietet seinen eigenes für E-Government-Anwendungen entwickelten Halbleiter mit einem EEPROM-Speicher mit 72 KB an, der laut Hersteller sicher und lang anhaltend speichern soll.
Philips Technologie dahinter wurde im österreichischen Gratkorn entwickelt.
Wie bisher wird die deutsche Bundesdruckerei die Reisepässe produzieren und zusätzlich die Infrastruktur mit Hintergrundsystem, Lesegeräten etc. bereitstellen.
