Infineon mit düsterem Ausblick
Der Münchener Chipkonzern Infineon wird es nach den Worten von Vorstandschef Wolfgang Ziebart sehr schwer haben, im laufenden Geschäftsjahr operativ einen Gewinn zu erzielen.
Für 2005 erwartet Ziebart einen Rückgang bei den Preisen für Speicherchips [DRAM] von 35 bis 40 Prozent.
"Wir denken, dass das Gesamtjahr mit einem Rückgang von 35 bis 40 Prozent enden könnte", sagte Ziebart bei einer Reuters-Veranstaltung am Mittwoch. Bisher hätten die Preise in diesem Jahr bereits 30 bis 35 Prozent nachgegeben.
Operativer Gewinn "sehr sehr schwierig"
Trotz der erwarteten Stabilisierung bei den DRAM-Chips, die rund
40 Prozent des Infineon-Umsatzes ausmachen, sei es immer noch "sehr
sehr schwierig", einen operativen Gewinn in diesem Fiskaljahr zu
erzielen.

Sinkende Verkaufspreise und das schwache Geschäft mit Handychips hatten dem größten europäischen Halbleiterkonzern Infineon im zweiten Quartal 2004/05 höhere Verluste beschert als erwartet. Von Januar bis März 2005 schrieb Infineon einen Verlust vor Steuern und Zinsen [Ebit] von 117 Millionen Euro. Im Quartal zuvor waren, begünstigt durch einmalige Lizenzeinnahmen, noch 211 Millionen Euro Gewinn angefallen.
Ziebart hatte bereits Ende April gesagt, das Ziel, das bis 30. September laufende Geschäftsjahr operativ mit Gewinn abzuschließen, bleibe. Wegen der drastisch schlechteren Marktbedingungen sei das aber viel schwieriger geworden.