"Sober.P" sorgt für Chaos
Die seit Montag kursierende Wurm "Sober.P", der den Empfängern Tickets für die Fußball-WM 2006 in Deutschland verspricht, hat das Kommunikationssystem de WM-Organisationskomittes lahm gelegt.
Schuld daran war jedoch nicht etwa eine Schadensroutine des Wurms, sondern die Überlastung durch hunderttausende Mails. Diese stammten von zum Teil ärgerlichen Kunden, die sich über den überraschenden Gewinn einer WM- Eintrittskarte wunderten.
"Seit Montagabend können weder E- Mails ausgesendet noch empfangen werden", sagte Wolfgang Niersbach, Vizepräsident des WM-OK, am Dienstag.
"Das Positive ist, dass die eigentliche Ticket-Operation davon nicht betroffen ist, weil die bisherigen Gewinner schon benachrichtigt sind oder noch werden. Wir wollen so schnell wie möglich alles erledigen und zur Normalität zurückkehren", meinte Niersbach, der einen Termin für das Stau-Ende nicht nennen konnte.
Er betonte auch, dass offizielle E-Mails des OK grundsätzlich nicht mit einem Datei-Anhang verschickt werden.

Gutgläubige Fußball-Fans in Österreich
Dass offenbar sehr viele Fans nicht widerstehen konnten, auf den vielversprechenden .zip-Anhang zu klicken, zeigten am Mittwoch die Virenstatistiken:
Zwischen 8:00 Uhr und 14:00 Uhr wurde "Sober.P" in Österreich in rund 51.000 Mails registriert, berichtete der Geschäftsführer des österreichischen Anti-Viren-Herstellers Ikarus, Joe Pichlmayr.
Bei Ikarus geht man davon aus, dass der Wurm dazu dient, so genannte Botnets zu errichten. Dabei öffnet der Virus Ports auf den infizierten Rechnern, um sie als ferngesteuertes Netzwerk zum Versand von Spammails zu missbrauchen.