Qwest überlässt Verizon MCI-Übernahme
Das US-Telekommunikationsunternehmen Qwest ist am Montag aus dem Übernahmepoker um den Konkurrenten MCI endgültig ausgestiegen.
Zuvor hatte der Telekom-Riese Verizon zum dritten Mal sein Angebot für MCI erhöht.
Obwohl Verizon mit der Offerte von 26 Dollar [20,2 Euro] pro Aktie noch immer unter dem Qwest-Gebot von 30 Dollar [23,3 Euro] je Aktie geblieben war, hatte das MCI-Management seinen Aktionären die Annahme des Verizon-Angebots empfohlen.
Es sei nicht im besten Interesse der MCI-Aktionäre, der Kunden und Mitarbeiter, ein Verfahren fortzusetzen, das ständig gegen Qwest gerichtet sei, begründete die Qwest-Unternehmensleitung ihren Rückzug am Montagabend in Denver.
Nach Ansicht von Analysten hat MCI Verizon den Vorzug gegeben, da Qwest mit seinem hohen Schuldenberg finanziell schwächer sei. Von Verizon lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Begehrte Unternehmenskunden
Mit MCI will Verizon seine Spitzenstellung auf dem US-Markt gegen stärker werdende Konkurrenten wie SBC Communications Inc verteidigen.
SBC hatte Ende Jänner die Übernahme des ehemaligen Telefonmonopolisten AT&T angekündigt. Ohne MCI wäre SBC zum Branchenersten aufgerückt.
MCI ist auch deshalb so begehrt, weil der Konzern über Millionen Unternehmenskunden verfügt und ein immenses globales Hochleistungsnetz hat, über das ein erheblicher Teil des Internetverkehrs läuft.