Alibaba will kein Teil von Microsoft sein
Chinesen suchen Ersatz für Yahoo
Alibaba sucht informierten Kreisen zufolge nach Investoren für den 39-Prozent- Anteil, den Yahoo an dem chinesischen Internet-Konzern hält. Alibaba habe keine Interesse daran, künftig ein Teil von Microsoft zu sein, sagte eine mit der Diskussion vertraute Person am Dienstag gegenüber Agenturjournalisten.
Die Chinesen gingen aber davon aus, dass Microsoft sich mit seinem Werben um Yahoo letztlich durchsetzen werde. Für diesen Fall wolle das Unternehmen sicherstellen, dass es unabhängiger werde.
Alibaba.com spielte auch eine unrühmliche Rolle bei der Herausgabe persönlicher Daten prodemokratischer Dissidenten an die chinesischen Sicherheitskräfte.
Anspruch fällt weg
Alibaba sei der Auffassung, dass es aufgrund eines Abkommens mit Yahoo aus dem Jahre 2005 das Recht habe, als Erster ein Gebot für den Anteil abzugeben, hieß es. Sollte Microsoft Yahoo übernehmen, falle dieser Anspruch weg. Als Berater habe Alibaba die Deutsche Bank und die Kanzlei Wachtell, Lipton, Rosen & Katz angeheuert.
Yahoo und Alibaba lehnten eine Stellungnahme ab. Bei Microsoft war zunächst niemand erreichbar. Alibaba-Aktien verteuerten sich in Hongkong um 13,6 Prozent.
Microsoft will Yahoo für etwa 42 Milliarden Dollar übernehmen. Yahoo lehnte das bisher als zu niedrig ab.
(Reuters)