15.04.2005

AEIOU.AT

Österreich-Lexikon wird fortgeschrieben

Wie bereits berichtet, ist das österreichische Internet-Lexikon AEIOU, das Anfang April vom Netz genommen wurde, wieder online. Vorerst für die Dauer von drei Monaten hat das Bildungsministerium zugesagt, das Angebot in seiner jetzigen Form zu unterstützen.

"Man kann sicher davon ausgehen, dass das Lexikon im Netz bleibt. In genau welcher Form, ist noch unklar", so Hermann Maurer, der Dekan der Fakultät für Informatik an der Technischen Universität Graz ist und an dessen Institut der AEIOU-Server steht.

In den kommenden drei Monaten soll eine fixe Vereinbarung getroffen werden, die auch neue Partner einschließen könne und in der das Bildungsministerium oder auch Maurers Institut selbst nicht unbedingt weiter beteiligt sein müssen: "In welcher Form das Ministerium sich beteiligen wird, ist gänzlich offen", so Martin Netzer aus dem Bildungsministerium.

Es gebe mehrere neue Interessenten, die sich künftig an dem Projekt beteiligen wollen. Welche das seien, wollte Maurer unter Hinweis auf laufende Gespräche jedoch nicht preisgeben.

Ein Blick in die Zukunft

Unterschiedliche Szenarien für die Zukunft des Internet-Lexikons beinhalten etwa eine Startfinanzierung durch das Ministerium, den Verzicht der inhaltlichen Rechte zu Gunsten neuer Betreiber oder eine weiter laufende Involvierung des Ministeriums auch in der mittelfristigen Zukunft.

Das Lexikon könne beispielsweise von Verlagen kommerziell weiter betrieben werden, "die Information wird jedoch gratis bleiben", so Maurer, der sich eine Finanzierung etwa über Werbebanner vorstellen kann.

Neben den zukünftigen Betreibern werden noch Wege gesucht, das Internet-Lexikon für die Zukunft inhaltlich und technisch upzudaten. AEIOU wurde bis zum Jahr 2002 aktualisiert, die Daten für die Neuauflage des mittlerweile dreibändigen Österreich-Lexikons sind nicht mehr in das Internet-Service eingeflossen.

Denkbar sei nun, dass die neuen Betreiber die Rechte am dreibändigen Lexikon erwerben und die derzeitigen Inhalte vollständig durch die aktualisierte Version ersetzen. Auch ein Aufbau auf den derzeitigen Inhalten, deren Rechte beim Bildungsministerium liegen, sei möglich.

Das Ministerium zeigte sich jedenfalls bereit, diese Rechte an neue Betreiber abzutreten. Auch technisch wäre eine Erneuerung erwünscht: Die hinter dem Internet-Lexikon liegende Software laufe "mehr oder weniger unverändert seit acht Jahren", so Maurer.