04.04.2005

DEAL

Keine feindliche TA-Übernahme

Die Schweizer Swisscom schließt nach wie vor eine feindliche Übernahme der Telekom Austria [TA] aus. Das bekräftigte Swisscom-Unternehmenssprecher Sepp Huber am Montag.

Die anhaltenden Interessenbekundungen von Swisscom-Chef Jens Alder, zuletzt am Wochenende, hatten Spekulationen genährt, wonach die Swisscom über die Börse bei der TA einsteigen könnte, anstatt zunächst die 25-prozentige Sperrminorität der Staatsholding ÖIAG zu erwerben.

Wörtlich hatte Alder in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag" erklärt: "Nüchtern betrachtet, ist ein Zusammenschluss von Swisscom und Telekom Austria eine der sinnvollsten Transaktionen überhaupt in der Telekombranche", und weiter: "Wir sind nach wie vor der Meinung, dass es sinnvoll ist, Telekom Austria zu übernehmen. Doch die österreichische Regierung will ihre Sperrminorität von über 30 Prozent noch nicht verkaufen. Also ist für uns auch alles offen", so der Swisscom-Chef.

Kontrollmehrheit reicht den Schweizern

Swisscom-Sprecher Huber betonte am Montag außerdem, dass sein Unternehmen nur an der Kontrollmehrheit der TA interessiert wäre. Ob die Swisscom diese Kontrolle nicht auch durch ein Syndikat mit der ÖIAG erreichen könnte, wollte er aber nicht kommentieren. Ebenso nicht kommentieren wollte der Sprecher, ob die Swisscom bereits Telekom-Austria-Aktien besitze.

Sowohl über den Terminmarkt als auch über die von der ÖIAG begebene Wandelanleihe über fünf Prozent der TA-Anteile hätte die Swisscom nennenswerte TA-Anteile erwerben können, ohne das öffentlich bekannt geben zu müssen.

Allerdings betont Swisscom-Sprecher Huber, dass es nach den gescheiterten Übernahmeverhandlungen im Vorjahr derzeit keine konkreten Gespräche mit den Österreichern gebe.

Alter Preis: 15,45 Euro pro Aktie

2004 hatte Swisscom noch 15,45 Euro pro Telekom- Austria-Aktie geboten. Die Swisscom hätte damals sämtliche verbliebenen österreichischen Staatsanteile an der TA übernommen.

Die ÖIAG hätte dafür eine Elf-Prozent-Beteiligung an der neuen "Swisscom Telekom Austria Gruppe" erhalten und wäre damit weiter indirekt an der TA beteiligt gewesen. In letzter Minute war der Deal jedoch am Widerstand der österreichischen Politik gescheitert.