AOL kauft Soziales Netzwerk Bebo
Der US-Medienkonzern Time Warner übernimmt mit der Internet-Sparte AOL das britische Soziale Netzwerk Bebo mit weltweit 40 Mio. Nutzern für rund 550 Mio. Euro.
Die steigende Popularität und der wirtschaftliche Erfolg von Portalen wie Facebook und MySpace machen diese immer interessanter für traditionelle Medienunternehmen, die auch ein Stück vom Online-Werbekuchen ergattern wollen.
Bebo ist laut AOL in den USA die Nummer drei im Social-Network-Ranking. Das Unternehmen hat 100 Mitarbeiter und Niederlassungen in Großbritannien, San Francisco und Austin.
AOL im Umbau
"Bebo ist die perfekte Ergänzung für AOL und sein persönliches Kommunikationsnetzwerk und bringt uns in eine führende Position im bereich Social Media", so AOL-Präsident Ron Grant in einem Statement. Bebo-Chefin Joanna Shields wird in ihrer Position bleiben und Grant künftig direkt unterstellt sein.
AOL befindet sich in einer Phase der Umstrukturierung vom Abonnentengeschäft hin zur offenen Plattform, die mit Online-Werbung Umsätze erzielt. Das Netzwerk plant, bis Ende 2008 in über 30 Länder außerhalb der USA zu expandieren, und will Bebo dabei mitvermarkten.
Damit dürfte eine in den letzten Wochen immer wieder kolportierte etwaige Allianz mit Yahoo vom Tisch sein.
Murdoch als Vorreiter
Als Rupert Murdoch 2005 mit seiner News Corp. die Übernahme von MySpace für 580 Mio. Dollar bekanntgab, war die Branche noch sehr skeptisch über die Zukunft von Sozialen Netzwerken: Heute wird der Marktwert des Portals auf 15 Milliarden Dollar geschätzt.
Auch der Konkurrent Facebook wird hoch gehandelt, seitdem Microsoft im vergangenen Jahr 240 Millionen Dollar für eine 1,6 prozentige Beteiligung bezahlt hatte.
(AP)