31.12.2004

USA

Fingerabdrücke bleiben "ungeordnet"

Zwar sammeln die USA seit einigen Monaten von allen Einreisenden Fingerabdrücke, doch bei der Weiterbehandlung der Daten scheint es noch einige Probleme zu geben.

In einem Bericht des US-Justizministeriums wird kritisiert, dass die USA bis dato kein einheitliches System für die Verwaltung der Fingerabdrücke haben.

Schuld daran sei die anhaltende Diskussion der Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Ministerien, so der Bericht des zuständigen Prüfers Glenn A. Fine. So streiten sich das Justiz-, das Innen- und das Heimatschutzministerium weiter über Grundsätzlichkeiten, wie die Frage, ob nun zwei oder zehn Fingerabdrücke abgenommen werden soll.

Während das Innen- und das Heimatschutzministerium zwei Fingerabdrücke für ausreichend erachten, fordern das Justizministerium und das National Institute of Standards and Technology [NIST] zehn "flache" Fingerprints zusätzlich zu einem digitalen Foto.

Keine Vereinheitlichung in Sicht

Das Heimatschutzministerium widerspricht NIST jedoch und sieht vor allem mehr Kosten und Zeitverzögerungen durch einen Umstieg auf das Zehn-Finger-System.

Die aktuellen Pläne des US-Heimatschutzministeriums sehen für weniger als ein Prozent der rund 118.000 täglichen US-Einreisenden einen Gegencheck mit den Listen des FBI vor. Allerdings rechnen selbst die Behörden damit, dass bis Ende 2005 nur rund 800 davon mit den FBI-Listen abgeglichen werden.

Seit dem 11. September 2001 hat der US-Kongress die zuständigen Ministerien wiederholt dazu aufgefordert, ein gemeinsames und schnelles System zur Überprüfung der Fingerabdrücke zu entwickeln, dass von allen zuständigen Behörden genutzt werden kann.

Derzeit verweigert z.B. das US-Heimatschutzministerium dem FBI und anderen Behörden den Zugriff auf die Daten der US-Besucher.