Deutsche Telekom mit stabilem Ergebnis

2007
28.02.2008

Die Deutsche Telekom AG ist mit ihrer Jahresbilanz 2007 zufrieden. Der Konzernüberschuss ist zwar gesunken, die Zahlen im operativen Geschäft jedoch stabil.

Die Deutsche Telekom hat das zweite Jahr in Folge einen deutlichen Gewinneinbruch erlitten. Der Konzernüberschuss sank 2007 um 82 Prozent von 3,2 Mrd. Euro auf 569 Mio. Euro. Telekom-Chef Rene Obermann kündigte am Donnerstag in Bonn weiteren Personalabbau an, ohne jedoch konkrete Angaben zu machen. Der Personalaufwand im Inland sei bereits um 8 Prozent gesunken. "Diesen Weg werden wir mit hohem Druck fortsetzen", sagte er. Die Dividende für 2007 soll um 8,3 Prozent auf 0,78 Cent je Aktie steigen.

Verantwortlich für den akuten Gewinneinbruch sei in erster Linie ein um 1,4 Mrd. Euro höherer Steueraufwand bei gleichzeitigem Wegfall eines Steuerguthabens von 1 Mrd. Euro, sagte Obermann. Bereinigt um Einmaleffekte sank der Konzernüberschuss um 22 Prozent auf rund 3 Mrd. Euro.

Eigene Ziele übertroffen

Trotz des Ergebniseinbruches sieht die Telekom ihre Ziele für 2007 erreicht oder zum Teil sogar übertroffen, wie Obermann betonte. Der Konzernumbau sei vorangekommen, die Wettbewerbsfähigkeit habe sich verbessert. So sei das Sparziel von 2 Mrd. Euro im Jahr 2007 sogar um 300 Mio. Euro übertroffen worden.

Die Zahl der inländischen Mitarbeiter sank 2007 netto um rund 11.100 oder 6,9 Prozent. Insgesamt hätten sogar 14.400 Mitarbeiter den Konzern verlassen, zugleich seien aber 2.600 neue Leute eingestellt worden, sagte Obermann. Für das laufende Jahr seien 4.000 Neueinstellungen geplant, um "das Qualifikationsprofil zu modernisieren".

Stellenabbau läuft

Der seit 2005 laufende Abbau von rund 32.000 Stellen soll zwar Ende 2008 abgeschlossen sein. Doch auch danach müsse der Umbau des Konzerns vorangehen, betonte Obermann.

Die Telekom halte am Ziel fest, bis 2010 die Kosten um mindestens 4,2 bis 4,7 Mrd. Euro zu senken. "Sollten sich weitere Potenziale ergeben, werden wir sie nutzen", erklärte der Vorstandsvorsitzende.

Operatives Ergebnis stabil

Besser als das Nettoergebnis sehen die operativen Kennzahlen aus, vor allem das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA]. Das von Sondereffekten bereinigte Ebitda lag mit 19,3 Mrd. Euro nur 0,6 Prozent unter dem Vorjahreswert und überstieg damit die Prognose von rund 19 Mrd. Euro. Die verfügbaren Barmittel vor Ausschüttung der Dividende [Free Cash-Flow] stiegen auf fast 6,6 Mrd. Euro. Finanzchef Karl-Gerhard Eick erklärte, am Free Cash-Flow solle sich die Dividende auch in Zukunft orientieren.

Der Umsatz des Konzerns stieg um 1,9 Prozent auf 62,5 Mrd. Euro. Umsatztreiber war vor allem der Mobilfunk, besonders in den USA, wo die Telekom um 3,3 Prozent auf 14,1 Mrd. Euro zulegte. Auf Dollarbasis betrug die Umsatzsteigerung sogar 12,6 Prozent.

Festnetz-Zahlen im freien Fall

Die Abwanderung von Telefonkunden im Inland hielt an: Auch im Jahr 2007 verlor die Telekom wieder über 2,1 Mio. herkömmliche Festnetzanschlüsse, etwa ebenso viele wie im Jahr 2006. Anders als noch vor einem Jahr legte sie allerdings bei schnellen Internetzugängen per DSL deutlich zu. Sie verzeichnete im Inland 22 Prozent oder fast 2,3 Mio. Anschlüsse mehr und erreichte damit einen Neukundenanteil im deutschen DSL-Markt von 44 Prozent.

Noch keine konkreten Angaben machte Obermann zur Geschäftskundensparte T-Systems. Die Telekom sucht für einen Teilbereich seit gut einem Jahr einen Partner. Obermann sagte nur, der Konzern stehe "in sehr weit fortgeschrittenen Gesprächen" und erwarte, in Kürze eine Vereinbarung abschließen zu können.

Für 2008 sagt die Telekom in etwa unveränderte Werte bei Ebitda und Free Cash-Flow voraus. An der Frankfurter Börse sank der Aktienkurs des Konzerns bis zum Nachmittag um rund 1 Prozent.

(APA | AP)