JoWooD-Aufsichtsrat zurückgetreten
Der gesamte Aufsichtsrat des börsennotierten österreichischen Softwareherstellers JoWooD ist mit sofortiger Wirkung geschlossen zurückgetreten.
Der Aufsichtsrat habe versucht, im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens in Abstimmung mit wesentlichen Aktionärsgruppen, notwendige Entscheidungen umzusetzen.
Dies sei durch die stark divergierenden Positionen dominierender Aktionärsgruppen unmöglich gemacht worden, teilt Aufsichtratsvorsitzender Helmuth Frey am Donnerstag mit. Dadurch sei die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit der Gesellschaft nachhaltig beeinträchtigt worden, so Frey weiter.
Die JoWood-Aktie ist daraufhin stark unter Druck gekommen: Die Aktie schloss mit 1,68 Euro vier Prozent im Minus.
Diese notwendigen Entscheidungen hätten neben der Verbreiterung der Vertriebsbasis in den USA - nachdem die Bemühungen des Vorstandes nicht den gewünschten Erfolg brachten - auch personelle Maßnahmen betroffen.

Neuwahl bei Hauptversammlung
Der zuletzt neu hereingenommene US-Partner Fluent hat nur einen kleinen Teil der für ihn reservierten acht Millionen neuen JoWooD-Aktien aus einer Kapitalerhöhung übernommen.
Bis Ende der Zeichnungsfrist am 30. September wurden von den Amerikanern lediglich 400.000 Aktien zu einem Stückpreis von 2,50 Euro gezeichnet, insgesamt hat Fluent somit eine Million Euro investiert. Die seinerzeit gewährten Optionen auf bis zu acht Mio. Stück Aktien sind verfallen.
Der Aufsichtsrat habe nun beschlossen, nach dem bereits erfolgten Rücktritt von Aufsichtsratsmitglied Michael Drexel den Vorstand der Gesellschaft zu beauftragen, zur Wahrung der Interessen der Aktionäre umgehend eine außerordentliche Hauptversammlung zur Neuwahl des Aufsichtsrates einzuberufen, hieß es heute.