14.12.2004

BUCH-ARCHIV

Google digitalisiert 15 Millionen Bücher

Google hat mit einigen US-Universitäten die Digitalisierung ihrer Bibliotheken vereinbart. Insgesamt umfasst die Vereinbarung mehr als 15 Mio. Bücher.

Die Bestände der Universitäten von Stanford, Harvard und Michigan, der Bodleian-Bibliothek in Oxford sowie Werke aus der öffentlichen Bücherei von New York werden eingescannt und über die Online-Suche zugänglich gemacht.

"Googles Ziel ist es, jegliche Informationen zu organisieren und online zugänglich zu machen", so Google-Mitbegründer Larry Page. "Mit der Kooperation mit den Büchereien kommen wir diesem Ziel wieder einen Schritt näher."

Kosten von zehn Dollar pro Buch

Die Digitalisierungsarbeit wird nach Schätzungen der damit betrauten Bibliothekare mindesten zehn Jahre benötigen. Allein in Stanford sollen planmäßig täglich 50.000 Seiten eingescannt werden, um die acht Mio. dort gelagerten Buchtitel abzuarbeiten.

An der Universität Michigan warten sieben Millionen Bände auf ihre Digitalisierung, in Harvard werden 40.000 Titel und von der Bodleian-Bibliothek in Oxford werden einige vor 1900 erschiene Werke digital bereitgestellt.

Die öffentliche Bücherei von New York stellt ihre besonders alten Bände zur Digitalisierung zur Verfügung. Details zu der eingesetzten Technologie gab Google bisher nicht bekannt.

Der Suchmaschinen-Marktführer wird den Bibliotheken aber nicht nur mit der Technologie, sondern auch mit finanziellen Mitteln unter die Arme greifen. Details sind zwar auch hier nicht bekannt, die Digitalisierungskosten pro Buch werden jedoch auf etwa zehn Dollar geschätzt.

Volltext oder Auszüge

Die Vereinbarung erlaubt Google, Bücher, die nicht länger einem Copyright unterliegen [in den USA bei Publikation vor 1923], im Volltext zugänglich zu machen. Urheberrechtlich geschützte Werke werden zwar auch in voller Länge eingescannt, einsehbar sind aber nur Exzerpte des Textes.

Die digitalisierten Bücher sollen dann in der gleichen Weise wie bisher bei Google gesucht und gefunden werden.

Passend zu den eingegebenen Suchbegriffen wird auf die Titel aus den Bücher-Archiven verwiesen, die Suchmaschine will dabei mit Werbung und Links zu Buchhändlern verdienen.

Die beteiligten Bibliotheken erhalten im Gegenzug eine digitale Datenbank, die alle Werke enthält und auf den Uni-Websites genutzt werden darf.