MobilTel-Kauf laut Analysten große Chance
Heimische Analysten sehen die geplante Übernahme des bulgarischen Handybetreibers MobilTel durch die Telekom Austria [TA] als große Chance für den Ex-Monopolisten. Der genannte Preis von 1,6 Mrd. Euro sei "fair", so der Grundtenor bei den Analysten.
"Das ist zwar kein Schnäppchen, aber auch nicht übertrieben teuer", sagte RCB-Analyst Tobias Winter. "Das ist ein absolut fairer Preis", meinte auch Bank Austria Creditanstalt [BA-CA]-Chefanalyst Alfred Reisenberger.
"Der Preis ist ein guter Preis", sagte Erste Bank-Analyst Konrad Sveceny. Der Preis scheine auf den ersten Blick angesichts der "sensationell guten" Ertragslage der Mobiltel und der mit rund 50 Prozent eher geringen Mobilfunkpenetration "günstig", allerdings müsse man die zu erwartende steigende Konkurrenz in Bulgarien durch einen dritten Handybetreiber mitbedenken.
Die Entscheidung der TA, den erwirtschafteten Cash-Flow nicht an die Aktionäre auszuschütten, sondern in Akquisitionen in Südosteuropa zu stecken, sei prinzipiell "sehr zu begrüßen", meinten die Analysten unisono. Damit wirke man den geringen und begrenzten Wachstumschancen auf dem gesättigten Heimmarkt entgegen.

Sundt für weiteren ÖIAG-Rückzug
Im Rahmen der Bekanntgabe der Exklusivverhandlungen zur Übernahme des bulgarischen Mobilfunkanbieters MobilTel hat sich TA-Chef Heinz Sundt auch erneut für einen möglichst raschen weiteren Rückzug der Staatsholding ÖIAG aus der Telekom ausgesprochen.
Die ÖIAG hatte zuletzt ihren Beschluss bekräftigt, noch heuer weitere 17 Prozent ihrer derzeit noch 42,2 Prozent [exklusive einer 5 Prozent-Wandelanleihe] über die Börse verkaufen zu wollen.
Medienberichten zufolge soll der Verkauf in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Sundt wollte dies nicht bestätigen, betonte aber, er unterstütze "jeden Verkauf der ÖIAG in genannter Höhe zu einem möglichst frühen Zeitpunkt".
Am Montag schloss die TA-Aktie an der Wiener Börse um 3,56 Prozent höher auf 12,80 Euro, auch getrieben von Gerüchten, wonach eine saudiarabische Unternehmerfamilie an einem Einstieg in die TA interessiert sei.