Drittel des Netzverkehrs durch Bittorrent
Das Softwaretool Bittorrent, das den Download großer Files über viele Verbindungen streut, ist laut einer jüngsten Studie für nicht weniger als 35 Prozent des weltweiten Datenverkehrs verantwortlich.
Geschrieben von Bram Cohen, wurde das Programm konzipiert, um den schnellen Rollout neuer Linux-Versionen zu gewährleisten, ohne eine bestimmte Leitung besonders zu belasten.
Dazu wird ein so genannter Bittorrent-Link verwendet, der nur die Signatur zur gewünschten Datei - beispielsweise das komplette Abbild einer Linux-CD - enthält. Damit werden tausende andere Computer gesucht, die ebenfalls Bittorrent installiert haben, und die Datei nicht von einer einzigen Quelle, sondern von Dutzenden PCs heruntergeladen.
So wird nicht eine einzige Leitung besonders, sondern viele Verbindungen gleichzeitig belastet.

Auch illegal kopierter Content wird verbreitet
Neben der ursprünglichen Absicht werden via Bittorrent mittlerweile illegal kopierte Filme, Programme oder TV-Shows verbreitet. Sites, die einen Überblick über den Content bieten, haben nicht allzuviel zu befürchten, da sie bloß die Signatur, aber nicht die Programme selbst zum Download anbieten.
Mit der wachsenden Popularität von Bittorrent werden auch Gruppen wie die Movie Picture Association of America [MPAA] auf das Tool aufmerksam. "Ich denke nicht dass Hollywood daran vorüber gehen wird", meint Erfinder Cohen. "Aber ob sie es stoppen können, ist eine andere Frage".
Bittorrent verursacht 35 Prozent des Datenverkehrs
Laut einer Studie der britischen Web-Marktforschungsfirma
CacheLogic ist Bittorrent mittlerweile für 35 Prozent des
Netz-Datenverkehrs verantwortlich, mehr als alle herkömmlichen
Filesharing-Programme zusammen. Ähnliche Zahlen liefern auch andere
Quellen - der Outgoing-Verkehr der finnischen Turku-Uni weist
Bittorrent einen Anteil von 44 Prozent aus. Das herkömmliches Web
[http] ist mit fünf Prozent vornehm zurückhaltend.

Erfinder betont legalen Gebrauch
Bittorrent-Erfinder Cohen streicht den legalen Gebrauch seiner Software hervor. Jonathan Zittrain, Rechtsprofessor in Harvard, stimmt ihm zu: "Zumindest in der US-Legislation wird es schwierig sein, ihn zu belangen, zumal der Einsatz für legale Zwecke auf jeden Fall nachgewiesen werden kann".