Joint Venture für Spezialdisplays
Die japanischen Technologiefirmen Canon und Toshiba wollen ab kommendem Jahr gemeinsam eine neue Generation besonders dünner und energiesparender Flachbildschirme produzieren.
Beide Unternehmen kündigten am Dienstag nach Börsenschluss in Tokio die Gründung eines Joint Ventures mit einem Investitionsvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro an. Das Gemeinschaftsunternehmen soll ab dem kommenden Jahr so genannte Surface Conduction Electron Emitter Displays [SED] fertigen, an deren Entwicklung Canon und Toshiba bereits seit 1999 arbeiten.
SED-Bildschirme benötigen deutlich weniger Energie als herkömmliche Flüssigkristall- und Plasmageräte. Im Gegensatz zu den gegenwärtig als Computer- und Fernsehdisplays eingesetzten LCD-Bildschirmen kommen sie ohne separate Hintergrundbeleuchtung aus, weil sie ihr eigenes Licht produzieren.
Technologie für HDTV-Displays
Die neuen Bildschirme sollten für hochauflösendes Fernsehen und
andere Inhalte angewendet werden, die eine hohe Darstellungsqualität
benötigten, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden
Partner.

Erst 2010 Gewinne
Mit Canon, dem größten Büromaschinen-Hersteller der Welt, steigt ein weiterer Elektronikriese in das schnell wachsende Geschäft mit Flachbildschirmen ein. Toshiba - der größte japanische Chipproduzent - ist bereits auf diesem Markt vertreten.
Nach Angaben beider Firmen soll das Gemeinschaftsunternehmen ab 2005 zunächst 3.000 Bildschirme pro Monat herstellen, vornehmlich großformatige TV-Displays. Bis 2008 soll das Produktionsvolumen auf jährlich 1,8 Millionen und bis 2010 auf drei Millionen Geräte steigen.
Erst dann wird das Unternehmen nach Einschätzung seiner Gründer Gewinne abwerfen. Den erwarteten Umsatz bezifferten Canon und Toshiba mit umgerechnet 150 Millionen Euro im Jahr 2007 und 1,5 Milliarden im Jahr 2010. Canon wird 50,002 Prozent an der Gemeinschaftsfirma halten. Die restlichen Anteile liegen bei Toshiba.