"Open Source" für Kunst und Wissen
In dieser Woche tritt Österreich dem wachsenden Kreis jener Länder bei, in denen die Creative Commons Lizenz gilt, weil sie für das nationale Recht adaptiert ist.
Nach Vorbild der Verbreitung freier Software, für die bereits seit Jahren Lizenzen wie die durch Linux bekannt gewordene General Public License [GPL] existieren, dient Creative Commons dazu, Musik, Kunst, Literatur und Wissen frei zugänglich zu machen.
Dies allerdings unter den Konditionen des Urhebers, wie etwa eine der Bedingungen der GPL ist, veränderten Quellcode freier Software wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Hierfür bietet "Creative Commons" verschiedene Kombinationen der Lizenz für die freie Verbreitung eines Werks an. Wer Kompositionen in's Netz stellt, kann etwa verlangen, dass Bearbeitungen von anderen Musikern nur mit seiner Zustimmung verbreitet werden etc.
Bei allgemeiner Freigabe werden nämlich bestimmte Rechte reserviert, wie etwa das, Veränderungen bzw. den kommerziellen Gebrauch eines Werks zu verhindern.
Die Schwierigkeit bestand bis jetzt darin, dass die "Creative Commons"-Lizenz an das für den Urheber jeweils geltende nationale Recht zu adaptieren ist. Denn nur damit wird das wichtigste Ziel der Lizenz-Initiative erreicht: Rechtssicherheit.
Die verschiedenen LizenzkombinationenDas "Creative Archive" der BBC
Bis jetzt wurde die Lizenz an die Legislaturen der USA, von Finnland, Holland, Japan und Brasilien angedockt, vor wenigen Tagen kam Taiwan dazu. Direkt von dort kommt Lawrence Lessig, Initiator von "Creative Commons" in's Linzer Brucknerhaus.
Auf dem Panel mit dem Preisträger der Goldenen Nica" sitzten die Direktorin des "Creative Archive" der BBC und andere. Noch in diesem Herbst wird Britanniens öffentlich-rechtliche Anstalt Teile ihres Archivs kostenfrei der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Clips von BBC-Programmen können heruntergeladen, nach Belieben bearbeitet und vervielfältigt werden, allerdings nur für den nicht-kommerziellen Gebrauch.
Lawrence Lessig, Paula LeDieu [BBC] und andere diskutieren heute ab 10:30 im im Brucknerhaus zu Linz über Realität und Visionen des digitalen Allgemeinguts. Der Launch der österreichischen Variante von Creative Commons erfolgt am Dienstag. Die futurezone wird vor Ort berichten.
Creative Commons heute
