Service Pack 2 erzieht Nutzer zur Vorsicht
Hunderte Programmierer haben ein Jahr daran gearbeitet, 300.000 Beta-Tester nach Bugs gesucht. Die Entwicklungskosten des Service Pack 2 sind laut Microsoft Österreich im zweistelligen Millionenbereich anzusiedeln
Seit etwa einer Woche steht das lange erwartete Update für Windows XP in der 250 MB großen Netzwerk-Version zum Download bereit, die etwa 60 bis 80 MB große Enduser-Variante [Größe variiert je nach XP-Version und bereits installierten Patches] soll um den 25. August folgen.
Mit den erweiterten Sicherheitsfeatures des SP2 halten auch jede Menge Warnungen und Sicherheitshinweise auf den XP-Rechnern Einzug, die den Nutzer zu einem vorsichtigeren Umgang mit Dateianhängen und Downloads aus dem Internet erziehen soll.
Für erfahrene User gibt es laut Gerhard Göschl, Produktmanager Security bei Microsoft AT, jedoch die Möglichkeit, die aufpoppenden Warnmeldungen zu deaktivieren.
Bezugsquellen
Das SP2 kann entweder via Windows-Update [zu aktivieren unter
Systemsteuerung/System/Automatische Updates oder auch auf CD
[Bestellung ab Ende August via MS-Website oder Tel. 08000-123 345]
bezogen werden.

Firewall ist autmatisch aktiviert
Auf den ersten Blick sticht dem Nutzer das neue Security Center, das die drei Security-Standbeine Firewall, Anti-Virus und Auto-Update zusammenfasst, ins Auge. Es ist über ein Symbol in der Taskleiste [ein Schutzschild] ständig präsent.
Über ein Ampelsystem wird dem Nutzer anhand der Farbe [grün, gelb, rot] gemeldet, welche Sicherheitsvorkehrungen auf dem Rechner bereits getroffen sind und welche noch ratsam wären.
Dabei werden auch installierte Firewall- und Anti-Viren-Produkte von gängigen Drittherstellern erkannt. Bei Nicht-Erkennung können sie händisch hinzugefügt werden.
Die integrierte Windows-Firewall ist ab der SP2-Installation automatisch aktiviert, in der Grundeinstellung wird mit wenigen Ausnahmen wie zB. des Netzwerk-Druckers alles blockiert, gewünschte Anwendungen müssen explizit freigegeben werden.
Einspiel-Versuch schadet nicht
Das SP2 steht grundsätzlich nur für lizenzierte Windows-Versionen
zur Verfügung. Dies überprüft MS, indem es den vorhandenen Key mit
den bekannten Corporate Keys, die im Internet kursieren, auf der
MS-Blacklist vergleicht. Versucht man ohne gültigen Key das
Einspielen des Service Packs, verweigert dieses lediglich die
Installation. Es erfolgt keinerlei Meldung oder Datenübermittlung an
Microsoft, auch das System nimmt keinen Schaden.

Kein Ausführen von "exe" & Co
Zum Schutz vor Viren und Würmern, lassen sich ausführbare Dateien nach der SP2-Installation nicht mehr per Klick aktivieren, sondern müssen erst in den Eigenschaften händisch freigeschalten ["Unblock" zum Anhakerln] werden.
Ein Pop-up-Blocker ist ebenfalls standardmäßig aktiviert und das Ausführen von ActiveX-Steuerelementen und Spyware ist ohne Wissen des Benutzers nicht mehr möglich.
Microsoft erwartet, dass etwa 100 Millionen XP-PCs in den nächsten Wochen das Update beziehen werden.
Ob die allgegenwärtigen Warnungen vor potenziellen Gefahren und die restriktiven Maßnahmen wirklich den erhofften Lernerfolg bei den Usern nach sich ziehen bzw. die Features auch künftigen Gefahren vorbeugen, bleibt abzuwarten.
Kompatiblitätsprobleme
Wegen der gravierenden Änderungen benötigen einige Programme nach
der Installation des SP2 ebenfalls ein Update, um weiter zu
funktionieren, andere scheitern an der aktivierten Firewall und
müssen erst freigegeben werden. Welche Software von derartigen
Problemen betroffen ist, listet MS auf seiner Website.
