17.07.2004

FERNGESTEUERT

"Rucksackdrohnen" für das deutsche Heer

Die deutsche Bundeswehr lässt derzeit programmierbare Aufklärungsfluggeräte entwickeln, die weniger als zehn Kilogramm wiegen sollen.

Die auch "Rucksackdrohnen" genannten winzigen Fluggeräte, von denen die ersten Prototypen bereits getestet wurden, sollen inklusive Energieversorgung, Antenne und Palmtop-Bodenstation im Marschgepäck eines Soldaten verstaut werden können und Nahaufklärung ermöglichen.

"Ich schätze, dass wir schon im nächsten Jahr die ersten bei der Truppe einsetzbaren Systeme haben werden", sagte Oberstleutnant Hans-Georg Neuhaus vom Heeresamt I 3 dem Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Gefahren vermeiden

Einmal gestartet, sollen die mit einer Kamera ausgestatteten Mikrofluggeräte durch Türen oder Fenster selbst in Gebäude hineinfliegen können und von dort Live-Videobilder übermitteln.

"Der Auftrag könnte zum Beispiel lauten, eine Ortschaft auszukunden, in der sich Aufständische verschanzt haben", sagte Neuhaus, Dezernent für die Weiterentwicklung der luftgestützten Aufklärung im Heer. "Mit einer Mikrodrohne können Sie die Scharfschützen lokalisieren, noch bevor der Grenadierzug überhaupt ausrückt und in Gefahr gerät."

Die Bundeswehr verfügt bereits über unbemannte Drohnentypen. Dazu gehört die auch in Afghanistan und im Kosovo eingesetzte Aufklärungsdrohne "Luna". Sie ist aber weit größer als die nun geplanten Systeme.