17.07.2004

ATHEN 2004

Letzte IT-Sicherheitsübungen vor Olympia

In Athen laufen derzeit die Vorbereitungen für Olympia [13. bis 29. August] auf Hochtouren.

Auch an der IT-Front sind die Spezialisten des französischen Dienstleisters Atos Origin rund um die Uhr mit der Absicherung ihrer Systeme beschäftigt.

Atos wird mit 3.400 Mitarbeitern dafür sorgen, dass alle olympischen Datenservices, von der Ergebnis- und Statistik-Datenbank für TV und Web über ein Info-Leitsystem vor Ort bis zur Vernetzung der Journalisten, jederzeit aktuell zur Verfügung stehen.

In den vergangenen Wochen hat man jedes erdenkliche Bedrohungsszenarios durchgespielt, um auf jegliche Art von Hack- oder Viren-Angriff vorbereitet zu sein.

Stromausfall legte Systeme lahm

Unzählige Angriffe von Außen wurden auf das insgesamt 400 Millionen teure IT-System losgelassen. Die Mitarbeiter mussten sich mit Bombendrohungen, abgesagten Veranstaltungen, zusammengebrochenen Servern und Notfall-Neuprogrammierungen herumschlagen.

"Wir können unsere Sicherheitssysteme nicht für eine Sekunde aus den Augen lassen," so Claude Philipps von Atos Origin.

Doch in der letzten Woche sorgte nicht ein simulierter, sondern ein echter Zwischenfall für einen Totalausfall. Der Zusammenbruch des Elektrizitätsnetzes im Süden Griechenlands ließ die Bewohner für mehrere Stunden ohne Strom.

Auch Atos musste seine Systeme herunterfahren, da die Notstromversorgung mittels Generatoren noch nicht fertiggestellt war. "Jetzt kann uns garnichts mehr überraschen", so Philipps.

Auch interne Sabotage simuliert

Das olympische Computer-Netzwerk ist ein geschlossenes System mit nur wenigen Mögichkeiten von außen einzudringen. "Das bietet den Angreifern wenig Angriffsfläche," so Philipps. "Aber ich bin sicher, dass sie es trotzdem versuchen werden."

Doch neben Trojanern, Viren und Hack-Attacken will man sich vor allem gegen Sabotage von innen rüsten. "Ist ein Mitarbeiter verärgert, oder wird er gar von jemandem bezahlt, könnte er versuchen das System zu beschädigen," so der Olympia-Sicherheitsexperte Vladon Todorovic.

Mittels Software wie eTrust werden Schwachstellenanalysen durchgeführt, um potenzielle Bedrohungen möglichst früh zu erkennen.

Während Olympia rechnet Atos mit zwei Millionen Sicherheitszwischenfällen pro Tag - von der falschen Passwort-Eingabe bis zur ernst zu nehmenden Virenattacke.