Faymann bestätigt Serentschy im Amt
Der bisherige Telekomregulator Georg Serentschy wurde vom zuständigen Infrastrukturminister Werner Faymann [SPÖ] auf weitere drei Jahre im Amt bestätigt. Serentschy freut sich auf "eine Reihe von Herausfordungen".
Freitagnachmittag bestätigte das Infrastrukturministerium in einer Aussendung, was zumindest in der Branche bereits als lange ausgemacht galt: Der bisherige RTR-Geschäftsführer für den Bereich Telekommunikation, Serentschy, wurde für weitere drei Jahre in dieser Funktion bestätigt.
Insgesamt hatten sich laut Ministerium fünf Personen für die Stelle des Telekomregulators beworben. Laut Aussendung ging Serentschy als Erstgereihter aus dem Hearing am Freitag hervor.
Serentschy wird den Telekommunikationsbereich der Behörde für maximal weitere drei Jahre leiten, bis es zur Errichtung der konvergenten Medien- und Telekommunikationsbehörde kommt.
Diese ist im aktuellen Regierungsübereinkommen vorgesehen.
Serentschys Pläne
In einer ersten Stellungnahme zeigt sich Serentschy über seine Wiederbestellung naturgemäß erfreut.
Es gebe für die nächsten drei Jahre eine Reihe von Herausforderungen wie das Ausrollen der Next Generation Networks [NGN] und die Rahmenbedingungen dazu, die Europäische Netzwerkbehörde, das Thema Terminierungsentgelte und die Diskussion über eine "mögliche" Seperation der Telekom Austria in einen Service- und einen Infrastrukturbetrieb, sagte Serentschy gegenüber ORF.at.
Zum Thema NGN soll sich im Jänner 2008 eine Industriearbeitsgruppe konstituieren, die Terminierungsentgelte [Mobilfunk und Festnetz] sollen bereits im November unter dem Schlagwort "Bill and Keep" bei einer Veranstaltung der RTR mit allen Marktteilnehmern diskutiert werden.
Das zuletzt hitzig diskutierte Thema Kombiangebot der Telekom Austria sieht Serentschy vonseiten der RTR als erledigt an.
Einzinger: "Existenzielle Fragen"
ISPA-Generalsekretär Kurt Einzinger, der sich, Agenturberichten zufolge, um den Posten beworben hatte, drückte in einer ersten Reaktion sein Bedauern über die Bestätigung Serentschys im Amt aus: "Wir fürchten, dass jetzt, da es vielen unserer Mitglieder um existenzielle Fragen geht, die Regulierungspolitik nicht geändert wird."
Nicht nur die jüngsten Entwicklungen um den Kombitarif der Telekom Austria hätten das Versagen der Regulierung gezeigt. Der heimische Markt habe in den letzten Jahren an Dynamik verloren, bei der Zahl der Breitbandanmeldung sei Österreich auf den vorletzten Platz zurückgefallen.
Durch die Bestätigung von Serentschy sei hier auf absehbare Zeit keine Änderung zu erwarten, so Einzinger.
Der Verband der österreichischen Internet Service Provider [ISPA] distanziert sich unterdessen in einer Aussendung von den Äußerungen ihres Generalsekretärs Einzinger und freut sich nach eigenen Angaben auf eine gute Zusammenarbeit.