23.06.2004

JAPAN

Biometrie als Touristenschreck

Nun will auch Japan seine Einreisebestimmungen durch biometrische Kontrollen verschärfen.

Im nächsten Jahr werden in Japan Reisepässe mit biometrischen Daten einführen. Die Regierung überlegt als Anti-Terror-Maßnahme auch ausländische Einreisende anhand ihrer biometrischen Daten zu identifizieren, gab die Regierung am Mittwoch bekannt.

Die Maßnahme kann als Reaktion auf Meldungen vom letzten Monat gesehen werden, wonach El Kaida auch in Japan versucht hatte, ein Netzwerk aufzubauen.

Eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen. Laut Regierungsangaben sollen erste Gespräche zu dem Thema noch diesen Monat starten.

Abschreckung für Touristen

Neben Kritik von Menschenrechtsgruppen, dass die Verwendung von Biometrie gegen die Grundsatzrechte der Menschen verstoße, werden auch Befürchtungen laut, dass verschärfte Einreisebestimmungen neben Terroristen auch Touristen von einem Besuch in Japan abhalten könnten.

Japan will bis 2010 die Zahl der Touristen verdoppeln, um damit die Negativ-Bilanz im Tourismus auszugleichen.

2003 haben rund 5,73 Millionen der Insel einen Besuch abgestattet. 2001 gaben die Japaner bei Auslandsreisen 26 Milliarden Dollar aus, während Besucher in Japan nur drei Milliarden ausgaben.