Intels Umsatzprognose treibt Aktienkurse
Eine höhere Umsatzerwartung des weltgrößten Chipherstellers Intel im laufenden Quartal hat am Freitag die Nachfrage nach Aktien europäischer Halbleiterhersteller angeheizt.
Die im Deutschen Aktienindex [DAX] gelisteten Titel des Münchener Chipherstellers Infineon legten zeitweise knapp zwei Prozent zu. "Die Intel-Zahlen haben für die Branche ein positives Signal gesetzt", so Gerold Deppisch, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg [LBBW].
"Die Intel-Zahlen sind eine Beruhigung für den Markt, nachdem zuletzt viel Unruhe herrschte, da einige Investoren bereits mit einer Abflachung der Chip-Nachfrage gerechnet hatten", meinte ein weiterer Analyst. Seiner Ansicht nach wird sich die Nachfrage auch weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen.
Intel hatte am Donnerstag nach US-Börsenschluss seine Umsatzplanung für das am 26. Juni endende zweite Quartal auf 8,0 bis 8,2 Milliarden USD angehoben. Zuvor war der US-Konzern von einem Umsatz von 7,6 bis 8,2 Milliarden USD ausgegangen.

Allgemeiner Aktienanstieg
Die Aktien von Infineon legten zum Wochenschluss im frühen Geschäft in der Spitze knapp zwei Prozent zu und kosteten rund elf Euro.
Unterdessen hob die Investmentbank JPMorgan die Gewinnschätzung für Infineon für dieses Jahr um elf Prozent auf 0,40 Euro je Aktie an. Ihre Gewinnschätzung für 2005 behielten die Analysten mit 0,86 Euro je Papier bei.
Die Aktien von Europas größtem Chiphersteller STMicroelectronics zogen gut ein Prozent auf 18,09 Euro an. Auch die Papiere des niederländischen Unterhaltungselektronikkonzerns Philips, der auch Halbleiter herstellt, verteuerten sich um 1,25 Prozent auf 21,95 Euro.
Die Titel des ebenfalls in den Niederlanden beheimateten Chip-Ausrüsters ASML stiegen um 2,5 Prozent auf 14 Euro.
Flash-Speicher treibt Markt
Intel begründete die höhere Umsatzerwartung mit einer unerwartet starken Entwicklung im Geschäft mit Flash-Speicherchips. Das primäre Geschäft mit Chips für Desktop-PCs und Notebooks entwickle sich entsprechend den Erwartungen.