Amazon macht sich auf die Suche
Der kompetitive Markt der Suchmaschinenbetreiber bekommt einen neuen Mitstreiter. Seit Mittwoch ist eine Betaversion der von Amazon entwickelten Suchmaschine A9 im Netz.
Damit will Amazon nicht nur Google und Yahoo Konkurrenz machen, sondern auch der für nächstes Jahr angekündigten Microsoft-Suche.
A9 bietet die Suche über eine Website und die Internet Explorer Toolbar an. Die Suchergebnisse werden in Zusammenarbeit mit Google und Alexa aufgelistet, die Suche kann auch auf Amazon-Produkte und die Volltextsuche in Büchern bei Amazon beschränkt werden. Auch das bezahlte Google-Service AdWords wird inkludiert.
Zum Technologie-Dienstleister
Amazon gab vergangenen Herbst bekannt, sich mit der Gründung der
Tochter A9 zum Anbieter von technologischen Dienstleistungen
weiterentwickeln zu wollen.

Registrierung und personalisierte Suche
Bei A9 wollte man sich nicht dazu äußern, ob die Entwicklung einer eigenen Suchtechnologie geplant sei und wie lange die Betaversion getestet wird.
Im Unterschied zu anderen Suchmaschinen kann man sich auf A9 mit seinem Amzon-Usernamen und Passwort registrieren und die Suche personalisieren. Die Suche funktioniert auch ohne Registrierung, aber nur eingeschränkt.
Über eine Tagebuch-Funktion können Notizen zu verschiedenen Suchergebnissen gemacht werden, weiters kann eine Liste der zuletzt gesuchten Begriffe und besuchten Websites abgerufen werden.
E-Commerce-Suche geplant
Ursprünglich wollte Amazon eine reine E-Commerce-Suchtechnologie
entwickeln und diese später auch an andere Unternehmen lizenzieren.
Die Amazon-Tochter A9 hat ihren Sitz im Silicon Valley und
beschäftigt rund 30 Entwickler.

Gefilterte Suchbegriffe
Bei A9 werden einige Suchbegriffe gefiltert. Sucht man etwa nach "porn", erhält man im Vergleich zu Google nur Links zu Meldungen über die Bekämpfung von Pornografie und Sites von Anti-Porno-Initiativen.
Nach ersten Zweifeln von Datenschützern, dass die personalisierte Suche einen Angriff auf die Privatsphäre der Benutzer bedeuten könnte, betonte man bei Amazon, dass die angewandten Methoden lange nicht so aggressiv seienn wie bei Googles umstrittenem Mail-Service Gmail.
A9-Sprecherin Alison Diboll betonte, dass man versucht habe, die Datenschutzregeln so verständlich wie möglich zu formulieren.
