IP-Telefonie auf der Überholspur
Die Ausgangslage für den Erfolg der Internet-Telefonie hat sich seit Jahresbeginn deutlich gebessert und auch die Erwartungen steigen.
Noch vor sechs Monaten war sich die Telekom-Branche sicher, dass IP-Kommunikation ein langsam wachsendes Marktsegment sei. Marktforscher gaben einen Durchbruch für Voice-over-IP-Technik [VoIP] frühestens mit 2006 bis 2008 an.
"Doch seit Jahesanfang ist alles anders - plötzlich scheint wieder alles möglich in Sachen VoIP", sagte Olav von Strawe, Herausgeber des Magazins "TeleTalk", auf der CeBIT in Hannover.
Private Nutzer als Schrittmacher
Strawe hält den Privatkundenmarkt für wichtig für den Erfolg der
IP-Telefonie. "In den nächsten zwölf Monaten werden private Nutzer
ein Schrittmacher sein und die Geschäftskunden folgen diesem Trend".

Als entscheidende Faktoren für die Markdurchdringung sieht Helmut Reisinger, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters NextiraOne, die Standardisierung der IP-Technik, die Komplexitätsreduktion und die Einsparungspotenziale bei den Betriebskosten.
"Dank des SIP-Standard [Session Initiation Protocol] lassen sich Anwendungen einrichten, die über die reine Telefonie hinausgehen. Etwa Videokonferenzen, Alarmsysteme, Instant Messaging oder Terminplanungen", so Reisinger.
Unternehmensberater Günter-Ulrich Tolkiehn wagte eine mutige Prognose. "Die Sprachinfrastruktur wird entbehrlich. 2006 verfügen 50 Prozent der Haushalte über Breitband-Anschlüsse. Die klassischen Telefonanlagen verschwinden und bleiben als Dinosaurier übrig".