16.03.2004

M-COMMERCE

Österreicher wollen mit dem Handy zahlen

M-Commerce, das Bezahlen via Handy, steckt in Österreich weiter in den Kinderschuhen.

Das meistgenutzte mobile Bezahlservice paybox, 100 prozentige Tochter der mobilkom austria, verfügt derzeit über 85.000 Vertragskunden, bis Ende des Jahres soll diese Zahl auf 160.000 ausgebaut werden, so paybox-Vorstand Jochen Punzet.

Der Dienst kann von Kunden aller Mobilfunkbetreiber genutzt werden, nur die Verrechnung über die Handyrechnung bleibt A1-Kunden vorbehalten.

Umfragen hätten ergeben, dass sich 630.000 Österreicher vorstellen könnten, mit paybox zu bezahlen, so Punzet weiter.

Wie es funktioniert

Voraussetzung für die Nutzung von paybox ist ein österreichisches Mobiltelefon, eine gültige Bankverbindung sowie die einmalige Anmeldung.

Die Kosten pro Jahr betragen in der Classic-Version 15 Euro. In der kostenlosen Public-Version können nur Parkscheine via Handy bezahlt werden.

Die Kosten für die einzelne Transaktion trägt der Händler, die der SMS der Kunde. Paybox zieht den Betrag direkt vom jeweiligen Bankkonto ein.

Als weiteres Angebot plant Paybox auch ein Prepaid-Service, das sich vor allem an Jugendliche richten soll.

Die durchschnittliche Transaktionshöhe habe bisher "über 20 Euro" betragen, was beweise, dass M-Payment nicht nur für Kleinstbeträge zum Einsatz kommer, so Punzet.

Keine Weitergabe der Daten

In Zukunft will paybox seinen Service als einheitlichen Standard für den M-Commerce durchsetzen.

Derzeit sei man mit allen Handybetreibern in Gesprächen, denen man die Plattform zur eigenen Nutzung anbieten wolle, so Punzet. Die Kundendaten bleiben dabei bei den einzelnen Betreibern.

Angesprochen auf die Kritik von Mobilfunker One, dass bei der Anmeldung eine Vertragspassage über die Weitergabe von persönlichen Daten extra gestrichen werden muss, sollte der User dies nicht wollen, zeigte sich paybox des Problems bewusst.

In der umstrittenen Passage stimmt der Kunde derzeit der Weitergabe seiner Daten an die mobilkom sowie zum Zwecke des Gläubigerschutzes an die Infodata zu. Dies sei eine ungewollte Vermischung, die man, auch auf Druck der andern Mobilfunkanbieter, in Zukunft streichen wolle.