Oracle "will PeopleSoft schaden"
Im Übernahme-Streit um den US-Softwarekonzern PeopleSoft hat das Management die Aktionäre am Montag eindringlich vor einer Annahme des 9,4 Mrd. USD [7,42 Mrd. Euro] schweren Kaufofferts des Rivalen Oracle gewarnt.
In der Einladung zur entscheidenden Hauptversammlung in rund einem Monat schrieb das Unternehmen an die Anteilseigner: "Die Zukunft Ihres Unternehmens und der Wert Ihrer Anlage stehen auf dem Spiel." Das Übernahmeangebot müsse abgelehnt werden, da Oracle versuche, PeopleSoft zu schaden.
Außerdem wurden die Aktionäre aufgerufen, sich bei dem Eignertreffen am 25. März gegen den Versuch von Oracle zur Wehr zu setzen, durch eine Umbesetzung des PeopleSoft-Direktoriums die Kontrolle über das Führungsgremium zu gewinnen.
"Wir fordern Sie dringend auf, nun zu handeln und den Wert Ihrer Aktien zu schützen, indem Sie für die existierenden Direktoriums-Kandidaten stimmen", hieß es in der Einladung. PeopleSoft wirft Oracle vor, fünf handverlesene, bezahlte Kandidaten im Direktorium durchsetzen zu wollen.

Vorgeschichte
PeopleSoft hatte mehrfach verbesserte Kaufofferten als zu niedrig zurückgewiesen. Oracle hatte zuletzt angekündigt, das jüngste Angebot von 26 USD je PeopleSoft-Aktie definitiv nicht weiter aufzustocken.
Ausschlag gebend für den Erfolg des Übernahmeversuchs ist auch, ob die US-Kartellwächter den Zusammenschluss billigen oder ablehnen. Eine Entscheidung der Behörde wird bisher vor der PeopleSoft-Hauptversammlung erwartet.
Einer Übernahme müssen neben dem US-Justizministerium auch die Wettbewerbshüter der Europäischen Union zustimmen, weil beide Konzerne ihre Produkte in Europa verkaufen.